S3 E18 - Mutterschaft. Aber echt jetzt.
Shownotes
Ich freue mich auf eure Erfahrungen! Schreibt mir gern auf Instagram: AnyQuestionsPodcast
Wenn ihr Lust auf ein paar Flashback-Vibes habt, hört gern in die Staffel 1 hinein. Da haben Mariella und ich unseren gemeinsamen Podcast gestartet. Hier geht es zur allerersten Episode: Wer sind Mariella und Vanessa
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00:00:00: Willkommen zu Any Questions, dem Podcast über ganz normalen Familienwahnsinn.
00:00:04: Mama, wo bist du?
00:00:06: Hi ihr Lieben.
00:00:07: Oh, machen wir endlich wieder Podcast.
00:00:08: Mama, darf ich mitmachen?
00:00:10: Leute, ich hab euch ultra lieb, aber das ist mein Mietteil.
00:00:18: Als getrennt erziehende Mama von vier Töchtern erlebe ich so ziemlich jede Lebenslage.
00:00:22: Von Teenie-Drama bis Babyglück.
00:00:24: Und genau darüber reden wir hier.
00:00:26: Los geht's.
00:00:27: Hi ihr Lieben, schön, dass ihr da seid.
00:00:29: Diesmal kann ich sagen, dass ich mich ganz besonders freue, dass ihr wieder eingeschaltet habt, denn wir haben was zu feiern.
00:00:36: Meine älteste Tochter Mariella hat ein unfassbares Jubiläum, die wird einfach diese Woche zwanzig.
00:00:43: Ich kann das einfach nicht glauben, könnt ihr das glauben?
00:00:46: Einfach kein Teenager mehr und einfach schon so eine große Hausnummer.
00:00:51: Das ist einfach was, wo ich ... einfach nie gedacht hätte, dass das jemals passieren wird.
00:00:56: Das war irgendwie noch so ultra weit weg dieses Ereignis, dass sie nullt.
00:01:02: Und ich hab irgendwie noch gedacht, gestern hab ich meinem kleinen Mädchen noch die Locken aus dem Gesicht gestrichen, die Tränchen getrocknet, wenn sie hingefallen ist oder von der Schule abgeholt, wenn sie Liebeskummer hatte.
00:01:16: Und dann ist sie einfach schon so groß, die Schule ist abgeschlossen.
00:01:21: Sie ist von zu Hause ausgezogen, das auch schon vor einer Weile.
00:01:24: Und ja, jetzt ist sie ja auch einfach selbst schon Mama.
00:01:27: Und ja, so viele erste Male, die ich einfach mit diesen einzigartigen Menschen verbinde und auch diese zwanzig Jahre, die nicht nur die Hälfte meines Lebens ausmachen und ihr ganzes Leben, sondern auch all diese Höhen und Tiefen, durch die wir in dieser Zeit durchgegangen sind.
00:01:49: Ich mein... Da waren manchmal wirklich solche Tiefpunkte, wo ich nicht mehr dran geglaubt hätte, dass wir beide, sie und ich, heute so eng und fest zusammenstehen und dass wir da überhaupt noch auf ein Happy End zu steuern.
00:02:03: Und vor allem finde ich das nicht selbstverständlich, muss ich mal an der Stelle sagen, denn nur weil wir Mutter und Tochter sind, halte ich das nicht für völlig normal, dass man in irgendeiner Form Sohn zusammenhalt hat.
00:02:16: Ich bin ultra happy über dieses Band, das wir miteinander haben und diese Verbindung.
00:02:22: Das ist einfach so schön zu sehen und vor allem jetzt, wo sie selbst eine Mama ist, genießt sich das auch total, dass wir dann auch ganz andere Gespräche führen.
00:02:33: Gut, ich muss sagen hin und wieder denke ich schon noch, oh Gott, ist das wirklich ein erwachsener Mensch?
00:02:38: Schon was?
00:02:39: Aber ja, ist irgendwie auch beruhigend, dass da irgendwo in dieser Frau, die jetzt selber Mom ist, eine Mutter, eine Mama, irgendwo noch mal ein kleines Mädchen schlummert, dass noch nicht so hundertprozentig erwachsen ist.
00:02:53: Irgendwie auch gar nicht so schlimm.
00:02:55: Da will ich aber auch gleich mal zum Punkt kommen mit euch, denn heute will ich über das Thema Mutterschaft mit euch sprechen.
00:03:03: Denn wie ich gerade gesagt hab, so ... dass Mama sein und auch Kinder zu haben, das ist schon echt eine riesige Herausforderung.
00:03:13: Und da, finde ich, gibt es immer noch viel zu viele Dinge, die einfach nicht laut genug ausgesprochen werden.
00:03:19: Also, da dürfen wir ruhig einfach mal mehr darüber sprechen.
00:03:22: Deswegen richtet sich diese Episode auch nicht nur an Mamas, sondern natürlich auch an alle Väter, alle Tanten, alle Onkel, Großeltern und auch an Frauen, die sagen ... Hey, Kinder, nee, danke.
00:03:35: Habe ich gar keine Lust drauf?
00:03:37: Ja, ehrlich gesagt, ich kann euch total gut verstehen.
00:03:40: Denn ich weiß ehrlich gesagt auch überhaupt nicht, ob ich das noch mal so machen würde.
00:03:47: Wenn ich vorher gewusst hätte, was da auf mich zukommt, weiß ich es nicht.
00:03:53: Keine Ahnung.
00:03:54: Vielleicht finden wir es im Laufe dieser Episode raus, hopefully.
00:03:58: Ich halte euch hier auf dem Laufenden.
00:04:00: Was ihr übrigens ... Heute nicht passieren wird ist zum einen ein Erziehungsratgeber, denn ich finde, wir alle leben einfach in unseren Familien in viel zu individuellen Bubbles, als dass man eine Patentlösung auf unser aller Probleme draufpacken kann.
00:04:16: Und zum anderen reden wir heute nicht über die Standardprobleme wie Müdigkeit und stinkende volle Windeln, denn ich glaube, da spoilern wir hier an der Stelle keine großen Geheimnisse mehr.
00:04:28: Nein, heute passiert hier einfach ehrlicher Real Talk über all die Dinge aus zwanzig Jahren Mutterschaft, die mir persönlich total im Gedächtnis hängen geblieben sind.
00:04:38: Und da will ich auch unbedingt eure Erfahrungen zu hören.
00:04:41: Wie sieht eure Mutterschaft aus?
00:04:43: Und die muss nicht zwanzig Jahre lang sein.
00:04:45: Die kann noch ganz frisch sein.
00:04:48: Die kann auch viel, viel länger sein.
00:04:51: Lasst mich gerne wissen, schreibt mir entweder hier oder auch voll gerne auf Instagram.
00:04:55: Ich verlinke euch den Account in den Shownotes.
00:04:57: Und außerdem, wenn ihr Lust habt auf so ein paar Flashback-Vibes, dann hört voll gerne auch in die allererste Staffel rein hier zu diesem Podcast, wo Mariella und ich so unsere Anfänge genommen haben und einfach zusammen unsere Themen auch miteinander bequatscht haben.
00:05:15: Denn da gibt's natürlich, um da direkt mal reinzugehen, Nicht nur so diese Zeit, in der man denkt, oh, wie schön, ich werd ne Mama, bald sind wir zu dritt, wundervoll, sondern auch so kleine Schreckmomente.
00:05:30: Und den ersten Schreckmoment hatte ich im Rahmen meiner Mutterschaft tatsächlich, als ich dann knapp nach meinem siebzehnten Geburtstag erfahren hab, dass ich zum ersten Mal Mama werde.
00:05:42: Da war ich bei meiner Gynn.
00:05:43: Und die hat mir da so ein Bildschirm gezeigt.
00:05:47: Ich hab da gar nichts drauf erkannt.
00:05:49: Einfach so einen schwarzen Fleck auf so einem grauen Fleck.
00:05:53: Und dann hat sie mir erklärt, ja, das ist die Fruchtblase.
00:05:56: Und dann da drin ist so ihr Baby.
00:05:59: Und da hat sich ... Ich hab da einfach nichts mehr gehört.
00:06:02: In meinem Kopf hat sich alles gedreht.
00:06:05: Und für den kurzen Moment ist mein Herz auch, glaub ich, stehen geblieben.
00:06:10: Hat sich zumindest so angefühlt.
00:06:12: Und ... Ja, dieses allererste, besondere allererste Mal werde ich einfach in meinem ganzen Leben nicht vergessen.
00:06:23: Für alle die, die sich irgendwie fragen, ja jetzt hast du aber vier Kinder, tatsächlich hat sich das für mich persönlich jedes weitere Mal auch so angefühlt.
00:06:34: Dass beim Herz einen ganz kleinen Moment, ganz kurz stehen geblieben ist, als ich dein erfahren habe, da ist noch jemand, du bist nicht mehr alleine.
00:06:42: Und das war jedes Mal mit so einem kleinen Huch, so einem kleinen Schrecken verbunden und dann so einen kleinen ... Das Herz ist jetzt kurz stehen geblieben und ja, jetzt macht es auch einen kleinen Sprung.
00:06:55: Auch bei der Mariella, obwohl ich da so jung gewesen bin, das war so der einzige Grund, weswegen ich damals gedacht habe, okay, krass, ja, war jetzt so nicht geplant.
00:07:07: Es war aber trotzdem einfach so unfassbar.
00:07:11: schön vom ersten Moment an zu wissen, hey, wow, okay, da ist jetzt noch jemand.
00:07:16: Und nach diesem Moment, wenn man dann erst mal sacken lassen konnte, okay, ich bin schwanger, ich werde eine Mama oder ich werde wieder Mama, hatte ich dann natürlich auch einiges an Zeit, mich dann auf diesen neuen Lebensumstand vorzubereiten, ein bisschen einzukrufen, einzuleben.
00:07:35: Und ich muss auch sagen, was ich da auf jeden Fall ... in den letzten zwanzig Jahren verändert hat.
00:07:41: Aber aus meinem Gefühl, ehrlich gesagt, nicht ins Positive, ist so die Tatsache, dass ich beim ersten Kind so ultra locker an die Sache rangegangen bin.
00:07:52: Da habe ich mich vorher nicht um eine Hebamme oder eine Kinderarztpraxis gekümmert.
00:07:56: Ich habe zwar schon ... vorher viel gelesen über das Thema Schwangerschaft, dann auch währenddessen mich dann auch richtig zu ernähren, habe dann natürlich auch alle ärztlichen Ratschläge befolgt und also selbst auch aktiv viel gemacht, um gut vorbereitet zu sein.
00:08:14: Und auch so die Entwicklung des Babys, wie passiert es im Bauch.
00:08:18: Da gibt es ja mittlerweile coole Apps für, die man runterladen kann.
00:08:22: Und das ist auch alles so richtig schön grafisch dargestellt, dann auch alles mitverfolgen kann.
00:08:28: Und dann ist man da auch noch ein bisschen... Safer, um Sorgter, noch besser informiert, als man es vor einigen Jahren gewesen ist.
00:08:38: Und natürlich haben sich da auch medizinische Grundlagen ein Stück weit entweder gefestigt oder auch verändert.
00:08:45: Also es war auch immer mal so ein bisschen was anders dabei, also nicht immer ganz so ultra gleiche Spur fahren.
00:08:57: Was aber, um da wieder darauf zurückzukommen, echt?
00:09:01: wesentlich unentspannter geworden ist, nicht nur weil ich älter geworden bin und da einfach verkopfter bin an der Stelle, ist einfach die Tatsache, dass ich bin damals aus dem Krankenhaus raus vor zwanzig Jahren, hab dann gedacht, okay, die haben mir empfohlen, ich sollte mir mal eine Hebamme suchen, dann mach ich das doch.
00:09:20: Und hatte dann ratzfatz das Telefonbuch aufgeschlagen, ich weiß nicht, ob ihr das alle noch kennt, so gab's dann bei der Post, konnte man die mitnehmen.
00:09:31: irgendwie so einmal im Jahr und konnte dann alphabetisch sortiert, ja, im Branchenbuch in dem Fall tatsächlich eher dann seine Hebamme raussuchen.
00:09:43: Das Telefonbuch hatte dann Telefonnummern von allen Leuten so nach Ortsteing, glaube ich, sortiert irgendwie und dann nach Nachnamen und dann nach Vornamen.
00:09:53: Kleiner Exkurs an der Stelle.
00:09:56: Zurück zum Thema.
00:09:58: Das ging... Eins, zwei Anrufe hatte ich dann auf jeden Fall eine Hebamme safe.
00:10:02: Und mit dem Kinderarzt lief das genauso.
00:10:05: Heute.
00:10:06: Und das war ab dem zweiten Kind so.
00:10:08: Also Laura ist jetzt fast zwölf.
00:10:11: Also seit dreizehn Jahren mal mindestens ist das so, dass wir einfach einen Riesen- Stress und einen Riesens-Truggle damit haben, wenn wir jemanden finden wollen, der sich dann anschließend um unser Kind kümmert.
00:10:25: Und um uns kümmert vor allem.
00:10:27: Also sprich, Hebamme und Kinderarzt.
00:10:29: Dass das jetzt schon einfach so ein Stress ist, macht die ganze Sache nicht besonders angenehm.
00:10:35: Und das ist etwas, das mich unfassbar genervt und gestresst hat.
00:10:41: Und am allermeisten beim vierten Kind.
00:10:43: Weil ich mir da auch wirklich gesagt hab, kann's ja nicht sein, dass sich das immer noch nicht zum Positiven verändert.
00:10:49: Ich mein, wir können mittlerweile unser Schnitzel ... weil mit Erdbeer Geschmack aus dem Tridetrucker rauspressen lassen, aber wir kriegen es nicht geregelt dafür zu sorgen, dass wir genügend Hebammen und genügend Kinderärzte haben, flächendeckend.
00:11:03: Und im Gegenteil, an der Stelle darf man gesagt sein, es wird ja sogar noch schlimmer, gerade für die Hebammen.
00:11:08: Das sind ja überhaupt keine Bedingungen mehr.
00:11:11: Gut, aber das ist jetzt leider oder natürlich auch ein anderes Thema.
00:11:17: will ich aber auch mal sagen, das macht, dass Eltern werden, Familie künden, nicht unbedingt attraktiver an der Stelle.
00:11:24: Aber erst nochmal einen ganz kurzen kleinen Schritt zurück, bevor wir dann erst mal diese Nachsorgehebarme brauchen und auch eine Kinderarztpraxis, müssen wir ja erst mal unsere Schwangerschaft ganz in Ruhe zu Ende erleben.
00:11:37: Und was mir da aufgefallen ist und ich wirklich ultra, ultra gut finde, ist, dass sich im Bereich Schwangerschaftskleidung so viel getan hat.
00:11:47: Ultra genial, was es da mittlerweile alles für tolles Zeug gibt.
00:11:52: Also, wenn ich zurückdenke an meine Schwangerschaft vor zwanzig Jahren oder einundzwanzig Jahren, wenn man es genau nehmen will, ungefähr, da gab es diese blaue Latzhose in diesem einen Farbton, nur in diesem Farbton.
00:12:10: Und Dieses Teil hat sich einfach so sehr in mein Gehirn eingebrannt, dass ich wirklich meine komplette Schwangerschaft mit diesem Kleidungsstück verbinden würde.
00:12:20: Ich kann euch sagen, ich bin so happy darüber, dass wir da mittlerweile einfach so offen und locker geworden sind, dass es auch überhaupt kein Tabu mehr ist.
00:12:28: Und ja, Leute, vor zwanzig Jahren war das einfach ein Tabu mit einem nackten Babybauch auf der Straße rumzulaufen.
00:12:35: Und das ist es heute zum Glück nicht mehr.
00:12:37: Es finde ich so schön für alle, die jetzt in Zukunft oder gerade ihre Babys bekommen.
00:12:44: Gut, jetzt im Winter vielleicht nicht, aber ihr wisst, dass ich meine.
00:12:48: Jedenfalls.
00:12:50: Muss ich auch sagen, da ist mir früher viel stärker aufgefallen, wie sehr auch schon in der Schwangerschaft gejudgedt wurde.
00:12:58: Also da hat man ja alles kommentiert, was einem irgendwie unter die Nägel gekommen ist.
00:13:05: Ob das irgendwie das Kleidungsstück von der Einschwangerin ist.
00:13:08: Wie trägt die denn ihre blaue Latzhose?
00:13:10: Die sitzt ja total komisch.
00:13:12: Auch die Gewichtszunahme von so einer Frau.
00:13:14: Oder so ein Boah, die sieht aber müde aus.
00:13:18: Da muss ich mal sagen, ich find's so schön, dass sich die ganze Lage um dieses angekäufe und gegenseitige Abgelästere übereinander sich zumindest schon mal ein ganzes Stück weit entspannt hat in den letzten zwanzig Jahren.
00:13:33: Ich find, da könnten wir noch ein Stückchen besser werden, aber es ist schon wesentlich cooler geworden untereinander, denn mittlerweile kann man sich da... So morgens im Wartezimmer begegnen bei der Gönne, du Murmel, ich Murmel.
00:13:47: Wir sehen beide müde aus, wir wissen, was abgeht.
00:13:49: Das fühlt sich doch einfach schon mal viel besser an.
00:13:52: Wenn man da weiß, okay, ich werd hier verstanden oder wo auch immer man sich begegnet, das ist völlig wurscht.
00:13:58: Das ist richtig, richtig toll.
00:14:00: Noch nicht perfekt, aber es wird.
00:14:06: Und wie man so nervig sagt, drin geblieben ist noch kein Kind.
00:14:11: Ich weiß auch nicht, warum sich dieser Spruch die letzten zwanzig Jahre leider gehalten hat.
00:14:16: Aber auch für mich ging es dann vor zwanzig Jahren in Richtung Kreißsaal, wo ich meine Mariella gebären durfte.
00:14:27: Und ich kann euch allerdings sagen, Das war kein schönes Erlebnis, denn das war überhaupt nicht gemütlich.
00:14:34: Das war ein absolut steril ausgeleuchteter Raum.
00:14:38: Und unter Geburt selbst standen dann links und rechts jeweils eine Hebamme an mir dran und haben ihren Ellenbogen jeweils auf beiden Seiten unter einer Wehe ziemlich tief in mein Bauch reingedrückt.
00:14:55: Und ohne da jetzt zu sehr in Richtung Geburtsbericht abdriften zu wollen, ihr könnt euch bestimmt vorstellen, das hat keinen Spaß gemacht.
00:15:04: So eine Geburt macht ja eh keinen Spaß.
00:15:06: Das ist jetzt gibt es entspannenderes, aber es hat sich tatsächlich jedes Mal, ob es das erste Mäuschen war, dass ich geboren habe oder das zweite, dritte oder vierte Baby.
00:15:23: Es ist jedes Mal ein bisschen wie Sterben und wiedergeboren werden.
00:15:29: Und jedes Mal wirst du als komplett anderer Mensch wiedergeboren.
00:15:34: Das dauert dann natürlich eine Weile, bis du zu dir kommst, zu dir findest und dich dann selbst auch neu entdeckst.
00:15:41: Aber so eine Geburt, so eine Entbindung ist tatsächlich so dieser Türöffner zu dieser Verwandlung, kann man sagen.
00:15:53: Und da kann ich, um auf meinen Punkt zurückzukommen, nur sagen, dass ich sehr glücklich darüber bin, dass sich das Thema Geburt auch sehr gewandelt hat.
00:16:06: Und da finde ich, es steht und fällt einfach mit den Hebammen.
00:16:10: Die Ärzte sind mittlerweile einfach anwesend unter Geburt, aber die Hebammen sind die Personen, die das mit dir rocken.
00:16:22: Und das war einfach so schön, denn unter allen weiteren Geburten wurden meine Wünsche vollständig respektiert.
00:16:30: Ich habe mich so gesehen gefühlt und das wurde tatsächlich von Mal zu Mal besser.
00:16:37: Ich würde vielleicht sagen, die schönste Geburt, die ich hatte, war bei meinem dritten Kind.
00:16:44: Aber das lag vielleicht auch einfach so ein bisschen Feinschliff, fein-tuningartig an der Klinik, in der ich entbunden hatte.
00:16:52: Es ist aber einfach so viel besser geworden und auch da kann ich nur noch mal bedauern wiederholen, wie schade ich das finde, was an der Stelle leider Fachgebiethebarm passiert.
00:17:05: Aber gut, da will ich wieder nicht zu sehr abdriften.
00:17:09: kann aber auch schon sagen, jetzt, wo es dann so in Richtung, okay, wir haben unsere Kinder bekommen, geht, haben wir dann zwar den einen Meilenstein dann endlich abgerockt, aber dann fängt der ganze Spaß ja erst richtig an.
00:17:23: Und ich möchte bitte an der Stelle sagen und auch fragen, bitte, habt ihr alle etwa wirklich so komische, beigefarbene Kinderzimmer?
00:17:34: Bitte, bitte, bitte, sag mir, dass das nicht wahr ist.
00:17:36: Das ist... Das kann es doch wirklich nicht sein.
00:17:39: Also das ist auf jeden Fall auch eine Veränderung, die mir aufgefallen ist.
00:17:42: Früher war natürlich alles ganz knallebund und irgendwie auch schon auch ein bisschen anstrengend anzuschauen.
00:17:48: Es wurde dann mit den Jahren schon auch aus meiner Perspektive ein bisschen cooler, ein bisschen ästhetischer, dann irgendwann so ein bisschen pastelliger.
00:17:56: Aber jetzt ist es beisch, wirklich.
00:17:58: Ich hoffe, dass das nur so ein Instagram-Social-Media-Filter ist, der überall draufgepackt ist und euer Zuhause in Wirklichkeit wirklich cool und bunt aussieht.
00:18:08: Bitte sagt mir, wenn es eine ist, dass diese Ära hoffentlich ganz, ganz bald vorbei ist.
00:18:14: Das finde ich irgendwie komisch und es ist auch nicht so cool für eure Kinder.
00:18:18: Also nicht auf Dauer.
00:18:19: Am Anfang sehen die Mäuse und es hat sich tatsächlich nicht verändert.
00:18:23: Es ist so, dass die kleinen Zwergis anfangs wirklich nicht viel sehen und dann pö a pö immer mehr sehen von von umrissen bis richtige form dann wahrnehmen und erkennen können und dann irgendwann auch farbliches sehen.
00:18:37: dazu kommt aber das fällt mir nichts mehr zu ein wirklich an der stelle ganz ganz komische sache.
00:18:46: aus meiner perspektive ja.
00:18:51: Und dann sind wir da auch schon wieder raus aus dem Kinderzimmer, ab auf den Spielplatz.
00:18:56: Und da geht es nämlich auch schon wieder los.
00:18:59: Wenn wir gedacht haben, hey, wir Eltern, wir Mamas, wir solidarisieren uns untereinander, wir halten zusammen, das gibt es nur bis zu einem gewissen Punkt, denn... Da wird natürlich auch wieder Quartett gespielt.
00:19:11: Da wird wieder sehr, sehr gerne verglichen und ja auch übereinander hergezogen und abgelädert.
00:19:18: Denn es ist natürlich super wichtig, dass unsere Kinder nicht nur mit sechs Monaten das Krabbeln absolut wichtigerweise überspringen und dann auch schon direkt aufstehen laufen und schon anfangen, Japanisch zu sprechen.
00:19:34: Nee, das ist... Es ist auch super, super wichtig, dass unsere Kinder dann auch schon mindestens vier Termine in der Woche haben.
00:19:42: Und das fängt dann an, beim Babyspimmen geht weiter über Kinder, Fabel, Pekip, Kurse und nicht zu vergessen Babyjuger.
00:19:52: Das ist also unfassbar, welche Energie man da in sein Kind stecken kann.
00:20:00: Und welchen Zeitaufwand neben dem, den so ein Mäuschen natürlich eh schon braucht.
00:20:08: Ich mein, ich will das damit um Gottes Willen überhaupt nicht niedermachen, dass es auch schon wichtig ist, vor allem auch für die Kontakte, die man da knüpfen kann, um sich dann auch zu vernetzen, miteinander irgendwie in Verbindung zu kommen, wenn man solche Kurse besucht.
00:20:22: Aber da kann man es ja auch treiben und übertreiben.
00:20:27: Baut doch mal bitte nicht so einen Druck gegeneinander auf.
00:20:31: Das ist doch richtig anstrengend.
00:20:33: Und vor allem hilft es ja auch keinem, wenn man sich auf dem Spielplatz oder auf der Krabbeldecke irgendwo miteinander permanent vergleicht.
00:20:42: Wir dürfen da einfach auch mal jeder auf uns selbst gucken.
00:20:46: Muss ich mal ganz ehrlich sagen, denn das finde ich ist... nicht anders geworden.
00:20:51: Das war vor zwanzig Jahren so, das war vor fast zwölf Jahren so, vor acht Jahren und auch vor fast fünf Jahren so, dass sich die Leute schon echt immer gerne miteinander verglichen haben, da auch gerne mal auf die Krabbeldecke oder in den Kinderwagen anderer Leute, anderer Eltern reingeschaut haben und sich dann entweder schlechter oder besser gefühlt haben, weil ihr Kind was mehr oder weniger konnte.
00:21:15: Wo ich mir dann denke, also macht euch mal bitte keine Sorgen.
00:21:19: Eure Kinder werden diese Dinge, um die ihr euch da Gedanken macht, früher oder später schon alle machen.
00:21:26: Und überlegt mal, ob das so Dinge sind, die in zwanzig Jahren, in dreißig Jahren noch wichtig sind, wann genau sie die konnten.
00:21:37: Denn ich glaube, wenn euer Kind später mal ein guter Mensch ist, wird da keiner mehr danach fragen, boah, also ... Also ich finde schon, dass man dir irgendwie anmerkt, dass du erst mit mit achtzehn Monaten angefangen hast zu laufen.
00:21:53: Also ich finde schon, dass man das schon an der Art merkt, wie du mit anderen Leuten umgehst.
00:22:01: Ganz ehrlich, wenn eure unsere Kinder später mal Arschlöcher sind, ist es auch völlig egal, wenn die schon mit zehn Monaten laufen konnten.
00:22:12: Und da will ich auch mal sagen, so dieses, wenn Mamas sich gegenseitig Respekt zusprechen, gibt's für mich persönlich keinen größeren Ritterschlag.
00:22:23: Denn es gibt für mich wenig Ehrlicheres als Mamas, die sich gegenseitig Anerkennung schenken und sagen, hey, boah krass, wie du das machst oder voll schön, wie du mit deinem Kind umgehst, wie geduldig oder, oder, da gibt's einfach ... Auch ganz, ganz viele Dinge, die uns mal ins Auge fallen dürfen an der Stelle.
00:22:45: Und ich finde, das sind Dinge, über die wir viel, viel öfter reden dürfen.
00:22:50: Und uns auch gegenseitig Mut machen können, aufbauen können.
00:22:54: Selbst wenn nicht danach gefragt wird, hey, findest du, ich mach das gut?
00:22:58: Hey, stell mich grad total in Frage.
00:23:00: Findest du, ich bin eine gute Mutter?
00:23:03: Das sind Dinge, mit denen beschäftigen wir uns in uns drin.
00:23:08: Aber reden ganz, ganz selten darüber, weil es irgendwie schon fast erwartet wird, dass dagegen ja geschossen wird.
00:23:18: Und das finde ich einfach echt uncool.
00:23:20: Da müssen wir uns einfach gegenseitig mehr sehen und mehr wahrnehmen.
00:23:24: Das ist unsere gegenseitige Verantwortung füreinander.
00:23:27: Und da, finde ich, müssen wir uns auch unbedingt an der Stelle solidarisieren, selbst wenn wir nicht die besten Freundinnen sind seit zwanzig Jahren.
00:23:35: Das reicht auch einfach, dass wir gerade jetzt in derselben Situation miteinander sind.
00:23:40: Da vergeben wir uns nix, da brechen wir uns nicht den berühmten Zacken aus der Krone und es kostet auch niemanden Geld.
00:23:47: Wenn wir eine andere Mama sagen, hey, da gibt's jetzt zwar keinen konkreten Grund für, aber ich find, du bist echt eine tolle Mama.
00:23:56: Ich find, du machst das super.
00:23:58: Das würde viel, viel mehr Druck rausnehmen.
00:24:02: Und so eine einfache Sache.
00:24:04: Und da kommen wir auch schon auf das Thema zu sprechen.
00:24:07: Weswegen es eigentlich ultra wichtig ist, dass wir Mamas und Eltern uns miteinander zusammentun und solidarisieren.
00:24:15: Denn da wartet auch schon der nächste Meilenstein auf uns.
00:24:18: Ich fasse das mal zusammen.
00:24:19: Und zwar spreche ich von Kita, Krippe und auch von der Schule.
00:24:24: Ja, das ist auch so eine richtig witzige Sache.
00:24:27: Aber da mal so angefangen bei der Tatsache, dass wir vor zwanzig Jahren schon Kita-Plätzen hinterher... da mussten wir uns gar nicht groß umstellen, wir dürfen auch heute noch unseren Grippen und Einrichtungsplätzen, Betreuungsplätzen hinterherrennen, ob das die Grippe, Kita oder Schule, also nach der Schule betrifft.
00:24:49: Und da können auch die Modelle kommen und heißen, wie sie wollen und auch juristischen Ansprüche und Gesetze dazu.
00:24:59: Es tut sich inhaltlich im Prinzip Nichts dran.
00:25:03: Also das heißt, wir haben da gar keinen Stress gehabt, uns bisher groß umzustellen.
00:25:07: Vor zwanzig Jahren musste man einem Kita-Platz hinterherrennen vor elf Jahren, vor acht Jahren, vor fünf Jahren und leider heute auch noch.
00:25:16: Das ist ziemlich traurig, leider aber die Wahrheit.
00:25:19: und auch da inhaltlich hat sich aus der Perspektive, die ich bisher so sehen durfte, leider auch an der Qualität nicht wirklich wassens positive verändert.
00:25:32: Auch da ist gar nicht so viel passiert.
00:25:35: Also bei all den Dingen, die wir so gesellschaftlich weiterentwickelt haben, haben wir wenigstens geschafft vom Schulsystem die Finger zu lassen und da nichts zu verändern, dass sich da auch bloß keiner irgendwie umstellen muss.
00:25:49: Ironie aus an der Stelle.
00:25:52: Das ist natürlich etwas, was ich heute mit solchen Aussagen natürlich auch nicht verändern kann und ich... will natürlich auch nicht vollständig abledern über die Möglichkeiten, die uns die Gesellschaft hier auch bietet.
00:26:07: Denn es steht und fällt ja auch mit all den guten Lehrkräften, die meine Kinder zumindest bisher auch erleben durften.
00:26:14: Und da, finde ich, sehen wir ja auch durchaus ziemlich coole und engagierte Menschen.
00:26:22: Das macht mich auf der anderen Seite wieder sehr, sehr glücklich zu sehen.
00:26:25: Apropos sehen, ich war auch zwischenzeitlich der Ansicht, ja, jetzt hast du natürlich vier Kinder bekommen.
00:26:33: Da denkt man ja ab einem gewissen Punkt, man hätte wirklich alles gesehen.
00:26:39: Aber da haben wir noch gar nicht über all die anderen Themen gesprochen, die um die Kinder herumgelagert sind.
00:26:46: Allein schon das Thema ich selbst sein, das Frau sein, das nicht nur Mutter sein, sondern auch das Partnerin sein wollen und auch wieder arbeiten gehen zu wollen, weil wir das einfach wollen und nicht, weil wir es nur müssen, weil es eben neben der Mutterschaft einfach auch andere Dinge gibt.
00:27:07: Es gibt einfach im Leben so viel mehr.
00:27:11: Da, finde ich, ist auch ein ganz, ganz wichtiges Takeaway.
00:27:16: Wenn nicht das für mich persönlich größte Fazit aus zwanzig Jahren Mutterschaft schlechthin, überlegt euch nicht nur vorher, sondern denkt immer mal wieder darüber nach, was wollt ihr wirklich aufgeben für eure Mutterschaft?
00:27:39: Und das meine ich jetzt gar nicht negativ.
00:27:41: sondern einfach überlegt euch das.
00:27:45: Mutterschaft zu leben, eine Mutter zu sein, bedeutet auch ein Stück weit aufgeben.
00:27:53: Denn man kann nicht alles auf einmal haben.
00:27:56: Es gibt dann tatsächlich für bestimmte Dinge eine richtige Zeit und das ergibt sich dann an der einen oder anderen Stelle vielleicht wieder später, vielleicht aber auch nicht.
00:28:09: Mit diesen Gedanken, je nachdem, was das dann für Themen sind, finde ich, sollten wir uns zwischendurch wirklich auseinandersetzen.
00:28:19: Denn am Ende des Tages haben wir absolut kein Recht dazu, auf unsere Kinder sauer zu sein, auf die zuzugehen und zu sagen, hey Leute, ich habe mein ganzes Leben komplett nach euch ausgerichtet.
00:28:34: Ja, und jetzt ... Kann ich grad nicht hundertprozentig stolz auf euch sein, denn ihr habt ja gar nicht angefangen, Jura zu studieren, wie ich es mir vor euch vorgenommen hatte.
00:28:44: Denn das funktioniert nicht.
00:28:46: Unsere Kinder sollen in der Lage sein, ein eigenes, selbstständiges Leben zu führen.
00:28:51: Und das bedeutet dann natürlich auch, eigene, selbstständige Entscheidungen zu treffen.
00:28:56: Und wir sollten uns damit auseinandersetzen, dass wir unsere Kinder also auch noch unbedingt lieben sollen.
00:29:05: Und wollen, selbst wenn die sich entscheiden, dass die irgendeinen Job ausführen, den wir uns für die niemals vorgestellt hätten.
00:29:15: Und im besten Fall muss ich sagen, fährt man am besten und einfachsten damit, wenn man sich überhaupt nicht vorstellt, welchen Job die mal haben werden später.
00:29:24: Oder was die später mal für ein Leben leben werden.
00:29:27: Das finde ich persönlich am aller aller schlausten.
00:29:32: Ich habe zwar gesagt, dass hier ist kein Erziehungsratgeber, das ist ein Real Talk über meine Erfahrung als Mutter aus der Mutterschaft heraus.
00:29:41: Aber den Tipp will ich euch doch mitgeben.
00:29:43: Denn das macht das ganze Thema Mutterschaft einfach für uns alle wesentlich entspannter.
00:29:51: Nicht nur für uns Mütter, sondern auch für unsere Kinder.
00:29:54: Wenn wir da einfach an der Stelle schon mal von vornherein den Druck rausnehmen.
00:29:59: Da muss ich wirklich sagen, es gibt nämlich einfach mehr als ein richtig.
00:30:04: Und um da auch wieder die Schleife zu drehen, in die Aussage hinein, wir selbst sein.
00:30:09: Mutterschaft, finde ich, muss man sich vorher wirklich, wenn es irgendwie geht, durch den Kopf gehen lassen.
00:30:17: Und auch klar machen, hey, das Thema ist nicht schon nach den ersten drei Jahren vorbei und gegessen.
00:30:25: Das ist eine Lebensaufgabe.
00:30:27: Die dauert unser ganzes Leben lang.
00:30:30: Die verändert sich, die Themen verlagern sich und da können wir beruhigterweise sagen, kleine Kinder haben kleine Sorgen und mit unseren großen Kindern haben wir größere, andere Sorgen.
00:30:45: Wenn meine ganz große Tochter mich heute um Rat fragt und mich braucht, dann geht es eher um sowas wie, hey, wie funktioniert nochmal dieses und jenes Kochrezept?
00:30:54: Oder, hm, Liam, mein Sohn, der hat gerade dieses und jenes Thema.
00:30:59: Das ist dann auch wundervoll mit meiner Tochter zu telefonieren oder sie zu sehen.
00:31:04: Es ist aber ganz anders als bei Laura, die jetzt einfach in einem ganz anderen Lebensabschnitt steckt und auch bei meinem dritten und meinem vierten Mäuschen.
00:31:13: Die haben alle ganz, ganz unterschiedliche Themen, aber sie brauchen uns Mütter.
00:31:19: Und ich muss auch sagen, um nochmal auf diese Anfangsfrage zurückzukommen, ich bin mir nicht sicher, ob ich das nochmal machen würde.
00:31:30: Aus jetziger Sicht kann ich auf jeden Fall sagen, ich würde meine Kinder um nichts auf der Welt gegen irgendetwas anderes eintauschen wollen.
00:31:42: Und ja, da kann ich schon tatsächlich sagen, ich habe ja auch so ein Stück weit den Vergleich durch unser Wechselmodell, dass meine Kinder jede zweite Woche, sieben Tage lang bei ihrem Papa sind.
00:31:54: Und mein Leben fühlt sich in diesen Wochen, in denen ich kinderlos bin, einfach ganz, ganz anders an.
00:32:02: als in der Zeit, in der meine Mäuse bei mir sind.
00:32:05: Das ist einfach schon natürlich auch schön, so zwei unterschiedliche Leben zu haben, wenn man sich da dann erstmal dran gewöhnt hat.
00:32:14: Wenn ich aber aussuchen würde, müsste zwischen diesen beiden Leben.
00:32:20: Welches dieser beiden Leben würdest du, Vanessa, wenn du aussuchen müsstest?
00:32:27: vollständig wählen.
00:32:28: Würdest du für immer mit deinen Kindern oder für immer ohne deine Kinder leben wollen?
00:32:33: Als hättest du nie welche bekommen, dann würde ich mich immer für meine Kinder entscheiden.
00:32:38: Weil meine Kinder mir einfach gezeigt haben, wie sehr ich über mich persönlich hinauswachsen kann.
00:32:46: Und das ist auch so etwas, das mir vorher keiner gesagt hat und darüber wird auch viel zu wenig gesprochen.
00:32:54: Meine Kinder, unsere Kinder zeigen uns, was Liebe bedeutet, was Bedingungslosigkeit bedeutet, was Durchhaltevermögen bedeutet, was Disziplin bedeutet, was es bedeutet, sich auch zu opfern für jemand anderen.
00:33:13: Und das wirklich ohne zu hinterfragen.
00:33:16: Ein Kind zu gebären, zu bekommen, Mutter zu werden, fühlt sich... Jedes Mal ein ganz kleines bisschen wie Sterben an und eine anschließende Wiedergeburt und jedes Mal wirst du ein ganz anderer Mensch.
00:33:35: Und da muss ich auch sagen, spielt auch überhaupt gar keine Rolle, ob es mein allererstes Kind oder mein viertes Kind ist.
00:33:43: Es ist jedes Mal besonders, jedes Mal neu und jedes Mal aufregend.
00:33:48: Ich persönlich würde es gegen nichts auf der Welt eintauschen.
00:33:52: Und um das jetzt nicht zu schnell zu entzaubern, muss ich aber auch sagen, ich kann es trotzdem total verstehen, dass da Frauen sagen, ich will das nicht.
00:34:05: Es gibt glücklicherweise mittlerweile viel mehr Frauen, die ganz bewusst sagen, ich will keine Kinder kriegen.
00:34:15: Und ich kann euch total verstehen, denn nicht jede Frau hat das Bedürfnis, Kinder zu bekommen.
00:34:23: Ich meine, es hat ja auch nicht jeder Mann das Bedürfnis, eine Familie zu gründen.
00:34:27: Ich meine, darüber spricht nur einfach keiner.
00:34:29: Bei uns Frauen wird das wieder so thematisiert.
00:34:32: Und da bin ich aber sehr glücklich für die Frauen, die heute einfach die Möglichkeit haben oder die sich heute auch einfach auf die Hinterbeine stellen und sagen, hey, nee, hier nicht mit mir.
00:34:44: Es ist ja nicht so, dass dieses Zugeständnis geschenkt wird.
00:34:48: Nein, die Frauen müssen sich das dummerweise erkämpfen.
00:34:50: Also ich nehme an der Stelle zurück, dass ich gesagt habe, dass ich froh bin für die Frauen.
00:34:55: Ich bin eigentlich eher traurig für die Frauen.
00:34:58: Jetzt haben wir uns ja gesellschaftlich, wie gesagt, ja so weit entwickelt, dass wir mittlerweile unsere nach Erdbeerschmeckenden Schnitzel aus dem Drucker rauswerfen lassen können, aber wir können unsere Mitmenschen immer noch nicht in Ruhe lassen.
00:35:11: Also, wenn Menschen für sich Entscheidungen treffen und damit ja auch keinem anderen schaden, niemand anderem wehtun, den irgendwie verletzten, komprimitieren, beleidigen, sonst irgendwas.
00:35:22: Also, eine Entscheidung für sich selbst treffen, schaffen wir es immer noch nicht, diese Menschen dann in Ruhe zu lassen.
00:35:28: Also, in dem Fall Frauen, die sagen, ich will keine Kinder.
00:35:31: da trotzdem noch irgendwie in Frage stellen, ja bist du dir sicher?
00:35:34: Ja, was ist, wenn du dann doch Kinder möchtest?
00:35:36: Und das fängt ja schon an, an dem Punkt, an dem die Frau einfach konsequenzlos für sich sagt, okay, ich möchte keine Kinder haben.
00:35:46: Und dann geht es ja noch weiter an dem Punkt, an dem Frauen dann sagen, ich möchte da aber auch Konsequenzen tragen und entsprechend eine Stereolisation zum Beispiel durchführen.
00:35:56: Aber da merke ich gerade, schweife ich ab darüber, reden wir sehr gerne in einer der nächsten Podcast-Episoden näher.
00:36:06: Ich finde, das Thema ist unfassbar wichtig und es sollte so unfassbar normal sein, dass auch so eine Entscheidung getroffen werden darf.
00:36:14: Ich mein, mich verurteilt ja auch keiner dafür, habe ich zumindest noch nicht mitbekommen, dass ich dann einfach gesagt habe, okay, also ich hätte gerne vier Kinder.
00:36:22: Das sollte doch jedem einfach selbst überlassen bleiben.
00:36:25: Ja, an der Stelle würde es ja auch einfach mal wieder nur helfen.
00:36:29: und ausreichen, wenn wir uns wieder mal in so weit miteinander solidarisieren würden, untereinander, als dass wir entweder einfach diese Fragen nicht stellen oder wenn das Thema nach Kindern dann doch irgendwie zur Sprache kommt, dass dann einfach mal stehen lassen, dass da eine andere Frau sagt, ja, ich möchte halt keine Kinder.
00:36:51: Sollte ja auch kein Tabu sein, einfach mal Nein zu sagen, an der Stelle.
00:36:55: Ja, denn Kinder bedeuten natürlich auch auf der einen Seite, dass sie unglaublich viel Freude bringen, aber auf der anderen Seite kann uns auch niemand so hart viel Schmerz zufügen, und das meine ich jetzt nicht unbedingt körperlich, sondern mental und seelisch wie unsere Kinder.
00:37:17: Denn mit ihren Worten und Taten können sie uns so gut tun, uns so viel Liebe schenken, Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass da umgekehrt auch ziemlich viel Leid und Schmerz anhergehen kann bei all den Streitereien und all den Tiefen, die wir auch mit unseren Kindern durchleben.
00:37:39: Das ist nämlich echt kein Spaziergang.
00:37:43: Ja, aber ich glaube, dass ich da an der Stelle auch bestimmt genug gesagt habe und mein absolutes Fazit daraus aus zwanzig Jahren Mutterschaft ist, Natürlich ist das absolut nicht immer spaßig, absolut nicht immer cool, aber ich würde es für nichts auf der Welt eintauschen.
00:38:04: Ich mach das einfach so gerne.
00:38:07: So, okay, genug geschimpft und gelestert, aber auch hoffentlich ein bisschen ein Weltbild zurechtgerückt an der ein oder anderen Stelle, denn ich finde, wir dürfen auch einfach mal jammern, schimpfen und meckern und ... Nicht immer so liebe Dinge sagen über unsere Kinder.
00:38:24: Muss schon auch mal drin sein.
00:38:25: Ich mein, wir halten ja auch all den ganzen Spaß hier aus.
00:38:28: Und ja, da ist es halt nicht immer nur rosarot.
00:38:32: Was soll's?
00:38:33: Ja, ich geh jetzt erst mal ein Tassenkuchen essen.
00:38:36: Da hab ich heute Verlust drauf.
00:38:38: Und wünsch euch erst mal eine wunderschöne Woche.
00:38:41: Freu mich auf nächste Woche, wenn ihr wieder mit dabei seid.
00:38:44: Wir hören uns und bis bald.
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