S3 E16 - Der Nierenspende einen Schritt näher
Shownotes
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Hört auch in die Folgen zu unserem Wechselmodell hinein: Neuanfang - Zwischen Trennung und Krise Doppelleben - Zwischen Abschied, Ankommen und ganz normaler Entwicklung Kraftakt Wechselmodell - Getrennt erziehen, gemeinsam Verantwortung tragen
Das ist übrigens die Urlaubsfolge mit meinen Mädels Familienbande und chosen Family
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00:00:00: Willkommen zu Any Questions, dem Podcast über ganz normalen Familienwahnsinn.
00:00:04: Mama, wo bist du?
00:00:06: Hi ihr Lieben.
00:00:07: Oh, machen wir endlich wieder Podcast.
00:00:08: Mama, darf ich mitmachen?
00:00:10: Leute, ich hab euch ultra lieb, aber das ist mein Mietteil.
00:00:18: Als getrennt erziehende Mama von vier Töchtern erlebe ich so ziemlich jede Lebenslage.
00:00:22: Von Teenie-Drama bis Babyglück.
00:00:24: Und genau darüber reden wir hier.
00:00:26: Los geht's.
00:00:28: Hallöchen ihr Lieben, ich hoffe ihr alle könnt mich gut hören und habt hier kein Ohren schlackern, weil ich heute den Podcast nämlich in einem ganz anderen Setting aufzeichne, als ich das sonst so mache.
00:00:40: Denn heute befinde ich mich in der Uni-Klinik in Marburg, wo ich gerade stationär bin seit gestern, um die letzten Untersuchungen zur Vorbereitung auf die hoffentlich bald stattfindende, lebendnieren Spende an, meine jüngste Tochter abzuschließen.
00:00:58: Und was soll ich euch sagen?
00:01:00: Ich war so unfassbar aufgeregt.
00:01:02: Schon seit Anfang Oktober, also seit einigen Wochen, ist mir der Gedanke an den gestrigen Tag, wo ich dann stationär aufgenommen wurde, einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen.
00:01:16: Das wurde dann immer deutlicher, dass der Termin jetzt näher rückt.
00:01:21: Hin und wieder war es dann seit Anfang Oktober so, dass man dann auch mit Leuten darüber gesprochen hat.
00:01:26: Mit unseren Freunden haben wir geredet und dann haben auch immer mehr Leute nachgefragt, weil die natürlich auch mitfiebern und auch die ganze Situation um unsere Diagnose herum auch begleitet haben.
00:01:41: Und natürlich auch meine kleine Mausi und ihre Schwestern, die haben natürlich auch so eine gewisse Aufregung, die sie in sich tragen.
00:01:49: Wir reden da häufig drüber zu Hause und auch darüber, was wir denn da jetzt tun können, wer etwas tun kann und dass wir da natürlich alle eine kleine Rolle tragen, Anna natürlich die größte.
00:02:05: Und dass das jetzt natürlich so ein Teil ist, an dem ich wieder einen Beitrag leisten kann, ganz aktiv, wenn ich jetzt seit gestern hier in Marburg bin.
00:02:16: Und dieses Darüber sprechen und auch mit meinen Kindern anders über die Situation zu sprechen, als ich das mit meinen Freunden mache.
00:02:25: Das hat mir auch total geholfen, so aus verschiedenen Blickwinkeln darüber zu reden.
00:02:31: Nun war es aber so, dass ich gerade je näher ist, dann auch wie gesagt zu diesem gestrigen Aufnahmetag zuging, habe ich dann die unterdrückte Nervosität dann doch immer mal wieder zu spüren bekommen.
00:02:45: Das war dann, weil ich dann schlecht geschlafen habe, weil ich davon geträumt habe, dass wir eine Absage bekommen.
00:02:51: Dann habe ich gemerkt, okay, meine Haut spielte ein bisschen verrückt.
00:02:55: Ich hatte so Unreinheiten dann bekommen, die ich auch schon von mir kenne, wenn ich dann im Stress bin, nervös bin.
00:03:02: Das mag auch sein, weil ich mich dann bestimmt nicht optimal ernähre.
00:03:06: Aber eigentlich kann das mein Körper ganz gut ab, wenn ich dann einfach mal ein bisschen einseitig esse oder auch Dinge esse, die dann eher dafür bekannt sind, dass sie die Haut ein bisschen verunreinigen dann, so Kartoffelchips oder irgendwelche Schokolade.
00:03:21: es sich ja ganz generell voll gerne.
00:03:23: Dann habe ich aber sowas gemerkt oder an bestimmten Stellen, die ich dann auch typischerweise einfach kenne von mir, dass die Haut dann anfängt zu spannen und zu jucken und ich wie so ein Neodermitis-Ausschlag bekomme.
00:03:36: Also all so Dinge.
00:03:38: und als dann am Sonntagabend meine Mäuse gewechselt sind zu ihrem Papa, bin ich dann einfach um die Nervosität nicht ganz so stark her über mich werden zu lassen, dann meiner Routine nachgegangen, die ich für mich so etabliert hab und war im Fitnessstudio, hab da ein bisschen Krafttraining gemacht.
00:04:00: Und als ich da aber anschließend nach Hause kam, hab ich so richtig, deutlich gespürt, okay, also jetzt kann ich wirklich nichts mehr dagegen machen.
00:04:09: Jetzt hat's mich einfach, ich krieg's leider grad nicht in den Griff, hab dann sogar drüber nachgedacht, ah, vielleicht zeichne ich ja heute schon eine neue Episode auf.
00:04:18: dann gibt's noch mal so einen kleinen Zwischenschritt, bevor wir dann vielleicht ein bisschen mehr was zu den Untersuchungsergebnissen auch sagen können.
00:04:26: Aber da war leider nichts zu machen.
00:04:28: Ich konnte mich auf nichts konzentrieren.
00:04:31: Mein Kopf war komplett out of order.
00:04:35: Und dann hab ich auch gedacht, okay, die Nacht wird auf jeden Fall kurz, denn ich werde bestimmt vor Aufregung kaum schlafen können, wenn überhaupt.
00:04:45: Dann habe ich einfach noch mal meine Tasche gepackt.
00:04:48: Das mache ich generell gerne, ganz kurzfristig.
00:04:51: So was wie packen.
00:04:52: Normalerweise würde ich das sogar erst am Morgen machen.
00:04:55: Das beruhigt mich total, dass ich dann auch ganz genau weiß, okay, das habe ich jetzt alles eingepackt und gehe dann auch so Abläufe durch.
00:05:03: Was ich denn wo brauchen würde.
00:05:05: Bisher habe ich da wirklich gute Erfahrungen gemacht.
00:05:08: Wenn ich für mich alleine packe, läuft es total super.
00:05:11: Kann auch verstehen.
00:05:13: Einige von euch haben mir auch schon mal gesagt also ich bin jemand der oder die packt auch gerne tagelang um voraus denn ihr habt nämlich auf einer der letzten episoden reagiert als ich auch sehr kurzfristig in den urlaub gefahren bin mit meinen medels.
00:05:30: aber gut zurück zum thema.
00:05:32: ich war jedenfalls so aufgeregt vor der Abfahrt Richtung Marburg, dass ich dann einfach schon mal die Tasche gepackt hatte.
00:05:40: Alle Unterlagen durchgegangen bin, die ich vor Ort stationär auf jeden Fall brauchen würde.
00:05:46: Und hab dann auch an der Stelle noch zweimal kontrolliert, ob ich wirklich alle Unterlagen habe, ob ich wirklich alles eingepackt habe und ob da wirklich nichts fehlt.
00:05:57: Das war mir so ein absolutes Bedürfnis.
00:06:00: Und dann hab ich auch ... lange überlegt, was ich jetzt machen könnte, um endlich zur Ruhe zu kommen.
00:06:05: So einige Strategien habe ich ja auch bereits und die helfen auch ziemlich gut.
00:06:11: Nur bin ich auch hin und wieder der Ansicht, dass es vielleicht auch gar nicht so verkehrt ist, diese Aufregung tatsächlich durchkommen zu lassen.
00:06:19: Denn man darf sich und da bin ich der festen Überzeugung, ich will mir auch eingestehen, dass das natürlich auch Dinge sind, auf die wir dann zugehen, Ereignisse sind.
00:06:31: die natürlich wegweisen sind.
00:06:34: Ich mein, wenn jetzt bei diesen Untersuchungen irgendetwas, wenn die Ergebnisse meiner Untersuchungen nicht passen, werde ich dann keine Lebensnähenspende leisten können.
00:06:46: Und das ist schon auch so ein Gedanke, an dem ich mich nicht festhalten möchte, weil das natürlich noch vollkommen offen war zu dem Zeitpunkt.
00:06:56: Allerdings ist das dann schon auch so eine unterbewusste kleine Angst, die dann mitschwingt.
00:07:00: Also, hab ich mich doch tatsächlich sehr damit auseinandergesetzt und hab mal versucht, da reinzugehen in diese unterbewusste Situation.
00:07:10: Also, warum bin ich denn eigentlich so nervös?
00:07:13: Was könnte denn das Schlimmste sein, was passiert?
00:07:15: Und ist das jetzt wirklich eine reale oder eine surreale Angst, die ich hab?
00:07:22: Und die meisten Fragen davon konnte ich mir auf jeden Fall ... auch beantworten.
00:07:29: Was genau kann ich denn jetzt überhaupt machen?
00:07:32: Was genau ist jetzt veränderbar in der Situation?
00:07:36: Was habe ich also jetzt in der Hand?
00:07:39: Und das hat mich dann doch schon auch so im Laufe des Krübelns dann auch so ein bisschen runtergebracht und mich auch echt ein bisschen beruhigt an der Stelle, dass ich natürlich alles getan habe.
00:07:52: was nur in meiner Hand liegt.
00:07:54: Ich hab mich mit der Ernährungsberatung im Vorfeld intensiv auseinandergesetzt, hab mir dafür Blut abnehmen lassen, die Werte bestimmen lassen, geschaut, wo ich Defizite habe.
00:08:05: Da versucht auch auszugleichen, ich mach viel Sport, ich bewege mich viel, halb mich gesund und fit, brauche nicht, trinke nicht, um da im Ausgleich zu bleiben.
00:08:15: Ja, und so ein Abend vor so einer Anreise ... Richtung jetzt wird's ernst, jetzt zählt's, jetzt schauen wir einfach mal, was dann auch die Werte vor Ort so sagen, kann man natürlich auch gar nicht mehr so viel richten.
00:08:30: Also was genau hätte ich denn da jetzt so kurzfristig noch verändern können?
00:08:34: Langen genug im Voraus.
00:08:35: mit auch dem Wissen, okay, es könnte auf jeden Fall sein, dass wir diese Lebendnierenspende leisten, habe ich natürlich schon lange im Voraus einige Umstellungen vorgenommen.
00:08:48: Mit dem Gedanken konnte ich dann auch wirklich gut einschlafen.
00:08:51: Zwar bin ich dann weit vor den Weckerklingeln aufgewacht.
00:08:55: Also, so ganz hat das dann nicht geholfen beim Durchschlafen.
00:09:00: Aber ich hab auch immer mal so was in mir, und da weiß ich nicht, wie es euch geht an der Stelle.
00:09:05: Vielleicht habt ihr das auch.
00:09:07: Ich hab bei wichtigen Ereignissen, die so ganz früh getaktet sind, voll Angst, dass ich verschlafe.
00:09:15: Also, das ist ... Auch an der Stelle gedacht, was ist das Schlimmste, was passieren kann.
00:09:20: Ich verpasst mein Zugekommen da, gnadenlos zu spät, kann einige Untersuchungen vielleicht nicht durchführen lassen, weil sie dann neu terminiert werden müssen und in drei oder vier Wochen erst der nächste Termin frei ist.
00:09:33: Dann hab ich auch einfach gedacht, ja, das nehm ich jetzt hin, da steh ich auf, ich fühl mich ausgeruht.
00:09:38: Wahrscheinlich könnt ihr euch das schon denken.
00:09:41: Die Aufregung hat just in dem Moment ... nachgelassen, als ich in den Zug gestiegen bin in Frankfurt und meinem Ziel immer näher kam.
00:09:51: Und das hat alles so super gut funktioniert, bis ich dann auf meiner Station war, dass die Aufregung komplett losgelassen hat.
00:09:59: Ich war dann erst mal so ein Moment erschöpft, hab erst mal Kaffee gebraucht und hab dann all die lieben Leute auf Stationen kennengelernt, die mich betreut hatten.
00:10:08: Das war einfach ein so fürsorgliches Team, die sich auch einfach so empathisch gekümmert haben.
00:10:14: Die haben mich wundervoll betreut.
00:10:17: Das hat mir insgesamt auch noch mal ein richtig gutes Gefühl gegeben.
00:10:22: Und auch mit dem, was ich euch jetzt vorher die ganze Zeit erzählt habe, einfach mal loslassen zu können.
00:10:30: Denn das ist so viel Vertrauen, seine Entscheidungen, die man trifft, von anderen Leuten mit begleiten zu lassen und sich da gut aufgehoben zu fühlen und auch nicht noch mal ... all die Termine selber vollständig überwachen zu wollen, sondern auch zu wissen, okay, die Leute, die da für dich Verantwortung haben, die nehmen sie ernst, die kümmern sich, du kannst dich aufgehoben fühlen.
00:10:56: Das hat mir wirklich ein absolut gutes Gefühl gegeben.
00:11:00: Und meinem Grundgefühl, dass ich bei der Auswahl dieses Transplantationszentrums hatte, auch noch mal absolut bestärkt.
00:11:10: Denn natürlich ... Schaut man darauf, ja, ist die Klinik geeignet, transplantiert diese Klinik Kinder, wird diese Klinik schnell genug erreichbar sein für uns?
00:11:21: Wie tief sind die Fachkenntnisse?
00:11:23: Wer sind denn da so die Leute, die operieren?
00:11:25: Wer sind denn die anderen Fachärzte?
00:11:28: Und meine persönliche Meinung ist, dass aber der Faktor Mensch und Menschlichkeit da für mich persönlich auch eine sehr gewichtige Rolle spielen.
00:11:39: weil ich da auch der Meinung bin, es geht ja nicht um mich, es geht um meine Tochter.
00:11:43: In dem Moment, weil ich ihr die lebendniere Spende potenziell leiste, natürlich dann auch in Summe um uns.
00:11:52: Und da wollte ich auch meiner Tochter natürlich absolut Hauptgewicht geben, als ich bei einem unserer Besuche dort beobachtet und gemerkt habe, wie wohl sie sich dort fühlt.
00:12:04: Meine Tochter war eigentlich in der ... Transplantationsklinik, die wir uns zuvor angeschaut hatten und eine Weile angegliedert waren, da war sie im Vergleich wesentlich weniger offen.
00:12:18: Jetzt ist sie sehr, sehr zugänglich gewesen, hat sich auch mit den Ärztinnen und Ärzten total süß unterhalten, die sie da bisher kennengelernt hat und hat da auch ... dann stolz ihren Bauch gezeigt und war da sehr kooperativ.
00:12:32: Das, finde ich, ist natürlich auch tagesformabhängig.
00:12:35: Nun waren wir aber auch schon ein paar Mal dort und auch auf dem Gelände hat sie sich total selbstbewusst und frei bewegt, ist da auch auf andere Leute zugegangen, die dort vom Personal waren, hat sich da auch in dem Umfeld auch Sachen angeschaut und auch die Leute dort, die Menschen, die dort zum ... Klinikpersonage hören die waren einfach so zugänglich und haben sich auch wirklich auf ihrer Ebene mit ihr beschäftigt.
00:13:03: Also ganz selbstverständlich, ob das jetzt aus dem Fachbereich der Kinderklinik war oder nicht.
00:13:08: Das hat uns einfach insgesamt so beruhigt, dass mein Kind einfach auch gesehen wird und nicht nur eine Nummer oder Patient XY ist, sondern mein Kind wurde als Person, als Mensch gesehen, wahrgenommen.
00:13:23: Und unsere Situation wurde auch sehr gesehen.
00:13:28: Und das war für mich einfach so der Moment, an dem ich sagen konnte, okay, hier sind wir richtig.
00:13:34: Wir fühlen uns hier aufgehoben.
00:13:36: Denn so eine Nierentransplantation, ob das jetzt die Lebensnierenspende wird oder ob wir zuvor möglicherweise vielleicht doch noch den Anruf für die postmortale Spende bekommen, denn da sind wir ja auch auf der Organspendeliste für diese Situation gelistet.
00:13:54: Beides sind keine ganz so einfachen und alltäglichen Dinge, da erfolgen im Vorfeld ganz viele intensive Untersuchungen.
00:14:07: Und um dann nochmal auf die Untersuchungen zurückzukommen, ich war ja dann seit gestern, wie gesagt, stationär und habe dann einige Untersuchungen gehabt.
00:14:18: Das war richtig gut getaktet, organisiert.
00:14:22: Da hatte ich wirklich ordentlich viele Termine und auch wesentlich mehr Termine abarbeiten können an den gestrigen, an dem ersten Tag, als überhaupt erwartet war.
00:14:35: Und trotzdem hat sie es nicht gehetzt angefühlt.
00:14:37: Es war natürlich durchaus voll, durchaus auch ein bisschen anstrengend, weil ich da natürlich auch ganz viel reden muss, erzählen muss.
00:14:46: Und dann werde ich natürlich auch wieder so ein bisschen flashbackartig in die Situation gebracht, in der wir damals gewesen sind.
00:14:52: Da muss ich aber sagen, Auch da sind wir, da bin ich, auch einen ganzen Schritt weitergekommen.
00:14:59: Und das auch zu spüren, dass ich da nicht mehr ganz so emotional bin, sondern auch, dass es verarbeitet ist, dass ich einige Dinge auch ein Stück weit verarbeiten und auch akzeptieren konnte.
00:15:12: Aus der Vergangenheit, die uns an den heutigen Punkt gebracht haben, macht mich irgendwie, das klingt jetzt vielleicht falsch, vielleicht könnt ihr es aber trotzdem verstehen, schon fast glücklich.
00:15:25: Ich kann das Gefühl noch nicht ganz beschreiben.
00:15:27: Ich glaube, glücklich ist nicht das richtige Wort dafür.
00:15:31: Vielleicht fällt mir jetzt im Laufe dieser Episode noch ein besseres Wort dafür ein.
00:15:36: Es ist aber so, dass ich da mit wesentlich weniger Schwere durch diesen gestrigen und auch heutigen Tag gegangen bin.
00:15:43: Das ist bei all den letzten Untersuchungen, die wir schon zu Beginn des Jahres für den Jahr abgeschlossen hatten.
00:15:53: für mich nicht so gewesen.
00:15:54: Da war die Situation möglicherweise auch noch viel zu frisch und ja, auf jeden Fall war sie noch nicht richtig angekommen und noch nicht so wirklich akzeptierter Teil unserer Realität.
00:16:05: Glücklicherweise sind wir ja jetzt auch, ich hatte es gerade schon kurz erzählt, im Anfang in der Woche, in der meine Kinder naturgemäß bei ihm Papa sind.
00:16:15: Und ich muss euch sagen, ihr glaubt gar nicht, wie entspannt das für mich gewesen ist und wie dankbar ich da auch an der Stelle bin, dass ich einfach dieses Wechselmodell mit dem Papa, dass wir das leben können.
00:16:29: Denn es wäre jetzt für mich alles andere als einfach gewesen.
00:16:33: Ich hätte hier keine ruhige Minute gehabt, kein Auge zu bekommen, wenn ich wüsste, der andere Elternteil ... Der ruft vielleicht an und fragt, kannst du mir sagen, wo dies und das und jenes ist?
00:16:45: Möglicherweise bin ich nicht erreichbar.
00:16:47: Möglicherweise bin ich grad in der Untersuchung, da muss ich zurückrufen, dann mach ich mir Sorgen, was ist denn da gewesen?
00:16:52: Dann denk ich zwischendurch permanent daran.
00:16:54: Oh Gott, kriegt er das hin?
00:16:56: Macht er das?
00:16:57: Und da bin ich wirklich froh, dass auch das bereits seit einiger Zeit für uns Realität ist, etabliert ist.
00:17:05: Da hab ich auch ... gestern Abend noch mal intensiv darüber nachgedacht.
00:17:11: Das ist schon wirklich auch ein Punkt, an dem auch wieder loslassen wichtig war.
00:17:19: Denn wir kennen das bestimmt.
00:17:21: Vielleicht erwisch dir euch jetzt auch dabei, dass ihr merkt, ja, verstehe ich und fühle ich total.
00:17:29: Denn wir Mamas, wir sind so dicht dran an dem Thema Kehrarbeit, dass wir, selbst wenn uns, Die Chance geboten wird, hey, du kannst doch auch mal einfach Verantwortung abgeben.
00:17:42: Du kannst das auch einfach den anderen Elternteil machen lassen.
00:17:45: Ganz egal, wo das Angebot herkommt, ob das vom Elternteil selbst kommt oder auch einfach vielleicht mal von der außen stehenden Beratungsstelle, die sagt, hey, wenn ihr da ein bisschen mehr Entlastung zu Hause wollt, da auch ein bisschen mehr Ausgleich passieren soll, dann wär's doch gut, wenn die Mama mal ein bisschen Verantwortung abgeben könnte.
00:18:02: Dann sagen wir doch im ersten Moment reflexartig, nö.
00:18:06: Vielleicht sagen wir aber auch, ja klar, machen wir auf jeden Fall sofort.
00:18:11: Wir beschäftigen uns aber doch dennoch damit.
00:18:13: Was passiert denn da jetzt gerade zu Hause?
00:18:15: Passiert das auch richtig?
00:18:17: Oh mein Gott, das Ergebnis wird absolut nicht das sein, was ich mir vorstelle.
00:18:23: Auf der anderen Seite ist es ja auch so, dass wir uns da die Frage stellen sollten, die ich am Anfang schon mal erwähnt hatte.
00:18:33: Was kann denn schlimmstenfalls passieren?
00:18:36: Ich komme jetzt mal mit dem Beispiel Abendessen kochen, wenn das Abendessen nicht genauso gekocht wurde, wie wir uns das jetzt vorgestellt haben.
00:18:46: Was passiert, wenn die Bügelwäsche nicht gebügelt wurde?
00:18:50: Was passiert, wenn die Wäsche nicht genauso in den Schrank verräumt wurde, wie sie hingehört?
00:18:55: Was passiert, wenn die Kinder... sich jetzt nicht die Füße gewaschen haben, bevor sie ins Bett gegangen sind.
00:19:01: Was passiert, wenn sie die Socken noch anhaben und nicht den richtigen Pyjama anhaben, wenn sie ins Bett gegangen sind?
00:19:07: Was passiert, wenn die Kinder morgens, wenn sie zur Schule gebracht werden und das nicht wir machen oder beziehungsweise, wenn es dann die anderen Elternteile machen?
00:19:15: Was passiert, wenn das einfach der andere Elternteil macht und dafür sorgt, dass das Kind dann auch ready, steady to go ist?
00:19:23: Und wir damit gar nichts zu tun haben, vom Aufstehen an, beginnend.
00:19:27: Was passiert dann?
00:19:30: Und aus meiner Sicht ist die Antwort, dass da im Prinzip nichts Dramatisches passiert.
00:19:36: Im Zweifel lernen es die anderen.
00:19:39: Denn da habe ich für mich gelernt, ja, jetzt sind wir ja auch räumlich getrennt.
00:19:44: Und ja, da ist es auch wesentlich weniger verführerisch, den anderen Elternteil, also in dem Fall, dass der Papa mich angerufen hätte, um zu fragen, Hey, wie mache ich das denn morgens mit den Kindern in die Schule bringen?
00:19:59: Ja, wir waren ja auch getrennt.
00:20:00: Da hätte der bestimmt nicht als Allererstes mich angerufen für solche einfachen Fragen.
00:20:07: Ich finde es in Summe so gut, dass wir dieses Modell umgesetzt haben, denn ich weiß nämlich jetzt einfach der Papa.
00:20:16: Der ist für meine Kinder ein vollwertiger Ansprechpartner.
00:20:20: Und nicht nur, um zu fragen, wo ist Mama, sondern hey, wir sind jetzt bei dir, du bist für uns verantwortlich.
00:20:27: Wir wissen, dass du das alles machen kannst für uns.
00:20:29: Und wenn es da Dinge gibt, die er einfach noch nicht gemacht haben sollte, mittlerweile gibt's da eigentlich nichts mehr.
00:20:36: Gab's vielleicht mal zu Beginn dieser Situation, in der wir es umgesetzt haben, das Wechselmodell für uns.
00:20:42: Dann machen die das dann schon alle drei zusammen.
00:20:45: Das haben die da auch schon gut hingekriegt.
00:20:48: Klar, ich hab an der einen oder anderen Stelle schon auch mitbekommen, dass da Sachen anders umgesetzt wurden, als ich das gemacht hätte.
00:20:56: Weil's meine Kinder erzählt haben.
00:20:59: Und dann haben sie zum Beispiel gesagt, ja, beim Papa dürfen wir nach jedem Mittagessen was Süßes haben.
00:21:05: Und bei dir nicht.
00:21:07: Dann hab ich halt auch erst mal gedacht, ja, das darf der Papa ja machen, wie er möchte.
00:21:11: Und ich mach das halt anders.
00:21:13: Das wär jetzt so die erste Antwort gewesen.
00:21:16: Ich hab aber noch nicht geantwortet, sondern hab dann auch bei der ein oder anderen Sache, wie da jetzt zum Beispiel, drüber nachgedacht und hab gedacht, ja, ja, wollt ihr das denn gerne so?
00:21:26: Bei uns gibt's halt nach dem Mittagessen direkt keine Süßigkeiten, sondern erst so am Nachmittag, so eine Kaffeekuchenzeit.
00:21:34: Was wollt ihr denn davon lieber haben?
00:21:36: Und dann haben die Kinder auch gesagt, ja, wir hätten halt lieber gerne nach dem Mittagessen eine Süßigkeit.
00:21:42: war das für mich auch okay, dann hab ich jetzt ab dem Zeitpunkt so gemacht, wie's der Papa gemacht hat.
00:21:48: Und da muss ich auch sagen, es gibt immer mehr als einrichtig und auch da halt einfach geholfen, dass wir losgelassen haben.
00:21:59: Ja.
00:22:00: Und um da jetzt wieder zurück auf unsere Situation zu kommen, nicht nur in Anbetracht dessen, dass wir jetzt natürlich was geplantes haben, wo ich ... glücklich bin, dass ich jetzt auch diese Verantwortung einfach abgeben kann.
00:22:13: Dass ich weiß, okay, ja klar, meine Kinder sind immer noch nach wie vor meine Verantwortung, aber halt eben nicht nur.
00:22:20: Es ist auch die Verantwortung des anderen Elternteils.
00:22:23: Und da zieht der Sicht glücklicherweise nicht einfach raus und sagt, ja, ich kann die Kinder nicht nehmen, ich muss arbeiten.
00:22:29: Ja, Entschuldigung, aber was müssen wir denn?
00:22:31: Was müssen wir Frauen denn, wenn uns die Pappers, die anderen Elternteile sagen, ja, ich muss arbeiten?
00:22:38: Entschuldigung, ich gehe auch arbeiten bzw.
00:22:41: ich muss das ja auch irgendwie alles unter einen Hut bringen und organisieren.
00:22:45: Und da war es schon echt gut, dass wir da jeder seine Zeit hat und der er hauptsächlich verantwortlich ist für die Kids.
00:22:53: Und natürlich, ich habe es euch in den vergangenen Episoden ja auch sehr häufig erzählt, haben wir da in aller aller erster Linie geschaut, passt das überhaupt für die Kinder?
00:23:04: Das klingt jetzt in der heutigen Episode Möglicherweise anders kann ich auch verstehen, wenn das so ankommt, wenn man die vorigen Episoden noch nicht kennt.
00:23:14: Heute habe ich tatsächlich aber einen anderen Fokus gelegt.
00:23:17: Heute geht es mir tatsächlich mehr darum, wie ist es denn für uns, diese Verantwortung abzugeben?
00:23:23: Wie unfassbar wichtig ist das, dass wir das auch können, dass wir das zulassen?
00:23:28: Und darauf möchte ich hinaus, wir, Mütter, ja, wir sagen zu Recht, da passiert zu wenig in... den Bereich der Gleichberechtigung zur Kehrarbeit.
00:23:38: Da ist Potenzial da, es ist aber noch nicht ausreichend umgesetzt.
00:23:44: Und das dürfen wir nicht vergessen, dass dieses Potenzial, das da ist, auch ausgebaut werden darf und muss.
00:23:50: Denn wir alle haben gleichermaßen Verantwortung für unsere Familie, für unsere Einkommen, für unsere Vorsorge, für unser eigenes Wohlbefinden auch.
00:24:00: Und da geht es halt einfach nicht, dass man dann dauerhaft zumindest sagt, in gewissen Phasen, ja, da mag das sein, dass das je nachdem, was nach so einer Entbindung, nach so einer Geburt dann gerade ansteht, dass das dann auch, ich sag mal, nach den alten Traditionen, nach den alten Vorgehensweisen dann noch weiterhin so läuft, dass die Mama erst mal zu Hause bleibt, die muss ja auch wieder regenerieren.
00:24:22: Die hat dann ganzen Menschen produziert, hergestellt in ihrem Körper und da passiert hormonell auch unsichtbar so viel im Körper dieser Frau.
00:24:33: Auch in Verbindung mit diesem Kind.
00:24:35: Das ist so wichtig.
00:24:36: Das soll auch gar nicht hergegeben werden.
00:24:38: Und auch das lässt sich naturgemäß einfach schwierig teilen.
00:24:42: Also es lässt sich einfach nicht teilen.
00:24:45: Ich lass mich gerne eines anderen belehren.
00:24:47: Lass mich wissen, wenn es da andere Wissensgrundlagen zu gibt.
00:24:50: Meldet euch gerne dazu.
00:24:52: Das ist aber mein Stand der Dinge.
00:24:54: Und an dem orientiere ich mich jetzt.
00:24:56: Aber es ist tatsächlich ... Wie gesagt, einfach so, dass da noch mehr passieren muss.
00:25:03: Was aber auch bedeutet, dass wir in der Verantwortung sind, mehr zuzutrauen, mehr abzugeben und an der Stelle auch ruhiger zu werden.
00:25:16: Ruhiger zu werden, wenn wir sehen, okay, da passiert was.
00:25:19: Das Ergebnis passt jetzt ungefähr.
00:25:21: Der Weg dahin war ein komplett anderer, als wir ihn gewählt hätten.
00:25:28: Denn unsere Kinder vor allem dürfen auch sehen, ja, die macht so, er macht so.
00:25:34: Es gibt einfach mehr als ein richtig.
00:25:37: Denn unsere Kinder werden irgendwann auch ihr richtig wählen.
00:25:42: Und da schaffen wir es ja auch, oft an uns zu halten und die Entwicklung unserer Kinder zuzulassen.
00:25:49: Genauso müssen wir auch zulassen, wie sich unsere Partner entwickeln.
00:25:54: Ihr Lieben so langsam.
00:25:55: Wird's Zeit, dass ich mich auf den Weg mache, denn gerade hat auch schon der Arzt geklopft.
00:26:00: Ich hab meinen Entlassungsbrief bekommen.
00:26:03: Und auch die Zwischenmessage vorläufig erhalten, dass aus medizinischer Sicht, was die Entnahme der Niere bei mir angeht, nichts im Wege steht.
00:26:16: Das ist so eine unfassbar gute Nachricht für mich.
00:26:20: Ihr glaubt gar nicht, wie mir gerade die Steine vom Herzen purzeln.
00:26:24: und gefühlt all der Stress jetzt so aus mir rausbitzelt und verpufft.
00:26:29: Was soll ich sagen?
00:26:30: Ich bin jetzt auch ein bisschen positiv sprachlos.
00:26:36: Jetzt muss natürlich nur noch bei der kleinen Mausie alles gut gehen.
00:26:39: Jetzt kann es dann voraussichtlich im Dezember in Richtung Ethik-Kommission gehen.
00:26:45: Und das heißt Ende des Jahres ist ja noch ein bisschen hin.
00:26:49: Wird es dann auch wieder ein bisschen spannend und wahrscheinlich werde ich auch wieder ein bisschen nervös.
00:26:54: Möglicherweise schaffe ich es aber auch, da ein bisschen runter zu kochen mit dem Wissen, dass ich jetzt auch wieder gesammelt hab am letzten Sonntag.
00:27:02: Und da vielleicht ein bisschen schneller reinkomme in die Situation, darüber nachzudenken, hey, es kann in schlimmstenfalls passieren und all diese Gedanken noch mal durchspielen.
00:27:11: Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.
00:27:14: Und ja, das sind jetzt noch lange Wochen, die wir warten, die ich warten werde, die meine Kinder warten werden.
00:27:21: Und auch das liegt jetzt nicht in unserer Hand.
00:27:24: Das sind Dinge, da kann ich persönlich jetzt gerade nichts tun.
00:27:28: Meine Kinder können nichts tun.
00:27:30: Und auch die sind manchmal verärgert und sagen, oh, wie blöd, das ist noch so lang.
00:27:35: Dann kann ich mit ihnen sprechen und sagen, ich find's auch richtig doof.
00:27:39: Mir ist das auch viel zu lang.
00:27:40: Wir können uns die Wartezeit aber auf jeden Fall schön machen.
00:27:43: Wir haben uns, wir haben so viele Dinge, die wir machen können in der Zeit.
00:27:48: Wir können jetzt einfach draußen den Wind genießen, Drachen steigen lassen.
00:27:54: weil ich jetzt auch Ultra Lust habe, den Snack-Automaten nochmal zu plündern.
00:27:58: Da war ich nämlich gestern so gegen Mitternacht auch nochmal.
00:28:02: Wäre ich mir jetzt noch den einen oder anderen Schokoriegel für die Fahrt nach Hause holen und dann wieder mich aufmachen in Richtung Bahnhof und dann Richtung Frankfurt fahren.
00:28:15: Dann hören wir uns nächste Woche wieder in altbekannter Umgebung.
00:28:21: und ohne halbenden Klang, hoffentlich für euch.
00:28:24: Danke für eure Geduld und fürs Zuhören.
00:28:26: Ich freu mich, wenn ihr nächste Woche wieder dabei seid und mit einschaltet.
00:28:30: Bis dann, ihr Lieben.
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