S3 E12 - Familienbande und chosen Family

Shownotes

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Transkript anzeigen

00:00:00: Willkommen zu Any Questions, dem Podcast über ganz normalen Familienwahnsinn.

00:00:04: Mama, wo bist du?

00:00:06: Hi ihr Lieben.

00:00:07: Oh, machen wir endlich wieder Podcast.

00:00:08: Mama, darf ich mitmachen?

00:00:10: Leute, ich hab euch ultra lieb, aber das ist mein Mietteil.

00:00:18: Als getrennt erziehende Mama von vier Töchtern erlebe ich so ziemlich jede Lebenslage.

00:00:22: Von Teenie-Drama bis Babyglück.

00:00:24: Und genau darüber reden wir hier.

00:00:26: Los geht's.

00:00:27: Hallöchen ihr Lieben, ich hoffe es geht euch gut und ihr hattet eine ganz wundervolle letzte Woche.

00:00:34: Vielleicht hattet ihr das eine oder andere Date oder was Schönes unternommen mit der Familie oder mit Freunden gemeinsam.

00:00:42: Bei mir stand auf jeden Fall die Kinderwoche an und meine Mäuse waren alle am Start, zumindest all diejenigen die noch zu Hause wohnen, also die verbleibenden drei aus der Horde.

00:00:55: Und da ist auch immer ganz schön was los bei uns.

00:00:58: Ich meine, die Leute, die viel Zeit mit jüngeren Kindern verbringen, wissen da auch schon genau, was ich meine.

00:01:04: Angefangen bei der Schule, die individuellen Verabredungen, die Trainingspläne aus den Vereinen, die eingehalten werden wollen.

00:01:13: Bei uns stehen dann darüber hinaus noch die Dialysethemen an.

00:01:17: Die Kinder sind frisch gebackene Tanten.

00:01:19: Ich bin Omi.

00:01:21: Und die Themen reißen dann natürlich auch nicht ab, wenn die Mäuse dann wieder rüber zum Papa wechseln.

00:01:27: Da bleibt also relativ wenig Zeit, um mal in Ruhe zu sitzen und durchzuatmen, geschweige denn mal einen heißen Kaffee in Ruhe zu Ende zu trinken.

00:01:39: Ja.

00:01:40: Und... Ich habe es euch ja auch schon mal erzählt in einer der letzten Episoden.

00:01:45: Das extreme Kontrastprogramm steht dann immer jeden Sonntag wieder rum ins Haus, wenn aus dem kleinen Chaos hier die komplette Stille wird.

00:01:57: Und um das so ein bisschen in Ausgleich zu bringen, zumindest für meinen Kopf, um dann ein bisschen besser anzukommen, mache ich dann sonntags meistens Sport.

00:02:07: Ich gehe dann direkt ins Gym, das habe ich mir mittlerweile so angewöhnt und die Abwechslung dann auch für mich ein bisschen besser in Einklang bringen können, dass die Mäuse dann einfach nicht da sind.

00:02:19: Umso mehr freue ich mich natürlich aber auch wieder, wenn die Kinder aus ihrer Papazeit wiederkommen.

00:02:25: Die hatten dann da auch ultra viel Spaß, eine schöne Zeit und mein kleines Chaos geht dann auch wieder von vorne los.

00:02:33: Darauf freue ich mich sehr.

00:02:35: Allerdings haben diese Kinder freien Wochen auch für uns als Familie im Wechselmodell einen entscheidenden Vorteil, denn wir können dann auch in solchen Wochen individuelle, exklusive Zeit für Einzelne unserer Kinder einrichten.

00:02:53: Und das genießen die Mäuse und ich in dem Moment natürlich auch sehr, denn da können wir auch einfach mal Dinge tun, die in der Woche in der alle zusammen sind, viel viel zu kurz kommen.

00:03:08: Das sind dann einfach Gespräche, die wir in Ruhe führen können und auch einfach einfach mal ein ruhiges Zusammensein, Zusammenkuscheln auf der Couch liegen, einfach auch mal nichts sagen.

00:03:22: Denn manchmal brauchen wir auch einfach keine Worte, um genau zu wissen, was mit dem anderen los ist und diese Verbindungen in solchen Momenten zu genießen.

00:03:33: lieb ich einfach sehr.

00:03:35: Apropos Familie und Zusammensein und die richtigen Menschen, um sich herum zu haben.

00:03:42: In der letzten Episode hatte ich es auch mal ganz kurz angedeutet, dass ich heute unbedingt über das Thema Freundschaften näher mit euch sprechen möchte.

00:03:53: Jetzt ging es ja gerade zwar so um das Thema Familie, Aber für mich persönlich ist die Grenze da auch total verwaschen, verschwommen zwischen Familie und Freunde.

00:04:06: Denn ich persönlich grenze da überhaupt nicht mehr so stark ab.

00:04:13: Klar, an der einen oder anderen Baustelle muss man das.

00:04:16: Da ist es schon wichtig, dass man da abgrenzt, mit wem man sich dann Stammbaum teilt.

00:04:22: Aber es hat einfach nicht nur was damit zu tun, wer zu dem Kreis deiner engsten, vertrauten und liebsten Menschen gehört.

00:04:30: Und das musste ich auch am eigenen Leib, an der eigenen Seele erfahren und spüren und einzuordnen, lernen im Laufe der letzten Jahre.

00:04:43: ganz besonders in solchen Lebensphasen, in denen es mir persönlich auch einfach nicht so gut ging.

00:04:49: Und da würde mich eure Erfahrung auch total interessieren.

00:04:53: Denn ist es nicht so, wie seht ihr das?

00:04:57: Wenn wir persönlich in Krisen stecken, zeigt sich doch am allerstärksten auf wen wir uns verlassen können.

00:05:03: Und da wir aus den letzten Jahren schon ziemlich Krisen erprobt sind durch die Trennung unserer Familie, durch die Diagnose, die meine jüngste Tochter erhalten hat.

00:05:17: Da habe ich doch schon sehr, sehr deutlich gespürt, wer tut mir gut und wer tut mir bzw.

00:05:23: der Familie, die ich gegründet habe, für die ich verantwortlich bin, eben nicht gut.

00:05:30: Und da musste ich Wichtige und ich finde im Nachhinein auch richtige Entscheidungen treffen.

00:05:37: Denn für meine Kinder und für mich ist es eben wichtig, dass wir uns mit den Menschen umgeben, die uns gut tun und eben keine Zeit mehr mit den Menschen verbringen, die uns Energie kosten.

00:05:51: Und so blöd und schade, dass auch an der ein oder anderen Stelle ist, viele Leute sind da aus der eigenen Familie gewesen, mit denen wir heute zumindest derzeit wenig bis gar nichts zu tun haben.

00:06:05: Ehrlich gesagt ist mir dieser Schritt auch gar nicht so leicht gefallen, denn gerade meine Kinder sollen ja auch ihre Wurzeln kennen und dazu gehört es auch zu wissen wer gehört denn eigentlich alles zu unserer Familie.

00:06:19: und da ist mir persönlich auch ziemlich wichtig, dass meine Kinder nicht glauben, ja, die Mama, die ist irgendwann einfach vom Himmel gefallen.

00:06:29: Die hat weder einen Papa, noch eine Mama, noch Tanten, noch Onkels, noch Oma, noch Opa.

00:06:36: Aber wie gesagt, gerade aus dem Umfeld sind ganz viele Leute gekommen, die mir persönlich und somit auch meinen Kindern insgesamt einfach nicht gut tun.

00:06:48: Natürlich habe ich auch ganz, ganz liebe Menschen.

00:06:51: aus meiner Familie, mit denen ich aber gar nicht so eng verwandt bin.

00:06:55: Das ist dann zum Beispiel meine Großkursine.

00:06:59: Also eigentlich schon so was, was man so verwandtschaftstechnisch gar nicht so dicht an sich verorten würde.

00:07:05: Mit der habe ich ein super enges Band und bin auch so glücklich, dass ich auch noch die guten Leute in meiner Familie finden kann.

00:07:17: Lasst uns doch an der Stelle aber mal ein bisschen mehr ins Detail gehen.

00:07:22: Und zwar habe ich da ein Beispiel für euch, das leider eine wahre Geschichte ist.

00:07:30: Und zwar habe ich seit mehr als fünfzehn Jahren, und das ist sowas, das wird bestimmt die eine oder andere Mutter, Tochter und auch so ein Ultraschockieren.

00:07:44: Mir geht es ehrlich gesagt, wenn ich das so ausspreche, schon auch nicht super gut damit.

00:07:50: Aber es ist einfach so, seit dieser Zeit keinen Kontakt zu meiner Mutter.

00:07:56: Und was ich persönlich tatsächlich so schlimm an dieser Sache lange lange fand, war, dass all das auf Basis einer SMS-Zustande gekommen ist.

00:08:08: Und jetzt bin ich schon seit langen, langen Jahren Mutter und liebe diesen Teil meines Lebens einfach so sehr.

00:08:20: dass ich sagen muss und auch selbst schon erlebt habe, wie das ist, wenn das eigene Kind nichts mit einem zu tun haben will und das jetzt nicht einfach mal so aus einer Idee heraus für die nächste halbe Stunde, du bist blöd oder mal über Nacht für die nächsten vierundzwanzig Stunden, was für mich persönlich auch schon doof genug ist und mich dann auch schon hart genug trifft.

00:08:44: Aber ich habe das im Leben nicht hingenommen.

00:08:48: Und würde es auch heute nicht tun, wenn mein Kind nach einer Nachricht sagen würde, ey, ich habe keine Lust mehr darauf, dass wir hier Mutter und Tochter sind, ich kündige das Ding jetzt zwischen uns beiden.

00:09:01: Ich mein, als Mama habe ich in einem Fall, wo... meine älteste Tochter, Mariella und ich, so eine Situation miteinander hatten, dass sie mir gesagt hat, mit vierzehn, fünfzehn Jahren, ey, ich hab keinen Bock mehr auf dich.

00:09:17: Ich geh jetzt zu meinem Papa und da hat sie ungefähr ein Jahr lang geschafft, kaum mit mir zu kommunizieren.

00:09:26: Ich bin so fertig gewesen in dieser Zeit.

00:09:30: Ich hab immer wieder versucht, meiner Tochter unter der ... Prämisse ihr natürlich zu versuchen genug Raum zu geben.

00:09:40: Immer wieder signalisieren wollen, hey, ich liebe dich.

00:09:44: Ich bin trotzdem immer für dich da.

00:09:46: Egal was ist, du kannst immer kommen.

00:09:49: Ich habe immer eine offene Tür, ein offenes Herz und offene Ohren für dich.

00:09:54: Es war aber eine so schwer auszuhaltende Zeit, weil ich in diesen Momenten natürlich auch überhaupt nicht wusste, wann... Und ob überhaupt ein Ende dieser Situation in Sicht ist.

00:10:06: Es hat mich so kaputt gemacht und zerstört in diesem Moment.

00:10:10: Ich meine, meine Kinder sind die Menschen, die mir das Herz so sehr öffnen können und denen ich so gerne so viel Liebe schenke und das auch so wertvoll finde, diese Liebe zurückzubekommen.

00:10:24: Aber die können mich auch ganz schön auseinandernehmen.

00:10:27: Die können mich richtig fertig machen.

00:10:30: Und das war so eine Zeit.

00:10:33: Und um das Ganze mal ein bisschen abzuschließen, da muss ich wirklich sagen, also, ja, da hat jemand die Königung also hingenommen.

00:10:45: Und jetzt finde ich aber, muss man fairerweise dazu sagen, wer weiß, was meine Mutter dazu bewogen hat, das Ganze für sich vielleicht als Chance zu nutzen.

00:10:54: Denn nur weil du eines Tages Mutter wirst und eine gewisse Rolle erfüllen willst, bedeutet das ja gleichermaßen nicht, dass du diese Rolle leben und lieben kannst.

00:11:08: Also ohne das Ganze jetzt schön zu reden oder schlechter zu reden, als es für mich persönlich tatsächlich ist, denn es hat mir, kann ich heute, guten Gewissens sagen, einfach nichts gefehlt.

00:11:24: Es gab dann natürlich diese Momente, in denen meine Kinder gefragt haben, Die anderen Kinder, die haben eine Oma und der Papa, der hat ja auch eine Mama.

00:11:35: Hast du auch eine Mama?

00:11:37: Wer ist denn deine Mama?

00:11:38: Hast du ein Foto?

00:11:40: Können wir die mal anrufen?

00:11:41: Kann die uns mal besuchen kommen?

00:11:44: Da konnte ich natürlich nicht so wirklich mit dienen.

00:11:48: Und das waren so Momente, wo ich mir dann auch gedacht habe, ja, ich kann ja einfach mal versuchen, Kontakt herzustellen.

00:11:57: Und da gibt es tatsächlich Leute, die... zwischen uns beiden vermitteln konnten.

00:12:02: Da habe ich es dann auch mal versucht, Kontakt anzubieten, aber es kam nichts.

00:12:08: Da bin ich auch tatsächlich mit der Einstellung rangegangen.

00:12:12: Wenn nichts kommt, bin ich fein damit.

00:12:13: Ich habe es für meine Kinder versucht.

00:12:16: Denn wie gesagt, die wissen ja auch, dass ich nicht eines Tages einfach vom Himmel gefallen bin.

00:12:22: Ich würde auch behaupten, dass das so der Startschuss dazu gewesen ist, mein Mindset an der Stelle so zu festigen, wenn mir etwas nicht gut tut und ich merke, es sind Dinge, es sind Menschen, die mir schaden und ich da einfach nicht rauskomme, dass ich mich davon lösen muss.

00:12:44: Und insbesondere in den Krisen aus den letzten zwei Jahren habe ich das so stark machen müssen und für mich auch lernen müssen, dass dieser Schmerz, den man anfänglich aushalten muss, vielleicht auch für eine längere Zeit, denn man ist ja einen Weg mit diesen Menschen gegangen.

00:13:04: Und das ist natürlich, auch wenn es mein Set da ist, nicht so einfach dann Fingerschnippen zu sagen, ja dann bist du halt einfach kein Teil mehr meines oder vielleicht auch unseres Lebens.

00:13:17: Im Gegenteil, das ist... Ein Trennungsschmerz, der muss ausgehalten, verarbeitet werden.

00:13:24: Das kostet auch alles Zeit.

00:13:26: Und das ist rückblickend, so viel einfacher darüber zu sprechen, als das in den Moment selbst in Worte zu fassen.

00:13:36: Denn das sind ja auch ganz viele Strukturen, die dann zerbrochen werden.

00:13:43: Und ja, das klingt jetzt wie so ein Spruch aus einem schlechten Glückskeks, den jeder Fünfte von uns dann wahrscheinlich erhalten würde.

00:13:52: Aber eine gewisse Wahrheit ist tatsächlich dran.

00:13:55: Um Neues vielleicht auch Gutes zu erschaffen, muss man alte Strukturen manchmal einfach auch kaputt machen.

00:14:02: Und das fühlt sich erst mal nicht schön an.

00:14:06: Ja, und ich kann aber wirklich sagen, dass ich... mit den Menschen, mit denen ich heute mein Leben teile, wie gesagt, tatsächlich sind das kaum Menschen aus meiner Familie, weil sie mir einfach nicht gut getan haben.

00:14:23: Ich meine, in so Krisensituationen, wie beispielsweise meine Trennung, da haben diese Menschen dann einfach gesagt, ja, das habe ich ja gleich gewusst, dass diese Beziehung nicht halten wird, hätte ich dir auch gleich sagen können.

00:14:38: Aber... Das sind die Leute aus meiner Familie gewesen, die solche Dinge gesagt haben.

00:14:44: Die haben nicht angerufen und gefragt, hey, Vanessa, soll ich mal vorbeikommen?

00:14:48: Brauchst du was?

00:14:50: Die haben dann zwar in solchen Momenten, als meine Tochter wochenlang im Krankenhaus im Koma lag, gefragt, hey, ist alles okay?

00:14:58: Was gibt's Neues?

00:15:00: Es war eher so, dass man sich um die anderen kümmern musste.

00:15:04: Und hey, in so einem Moment ... Kann ich mich nicht um andere kümmern?

00:15:08: Da habe ich gemerkt, okay, bin ich jetzt innerlich gerade, obwohl mein Kind gerade im Koma liegt, um sein Leben kämpft, ich nicht weiß, ob ich es wieder mitnehmen kann, hier jemals wieder in die Augen sehen werde, bin ich jetzt aber stark genug jemanden aus meiner Verwandtschaft, die natürlich auch trauert und ihr eigenes Thema damit hat.

00:15:34: Bin ich aber bereit?

00:15:37: Diese Person jetzt zu uns zu lassen, weil sie uns einfach Stammbaumtechnik sehr, sehr nahe steht, aber wohlwissend, dass mir diese Person zusammenbrechen wird und ich mich um diese Person kümmern muss und die nicht für mich da sein wird.

00:15:56: Und ich will das einfach nicht.

00:15:58: Ich will da diese vertauschten Rollen zumindest in dieser Situation nicht aushalten müssen.

00:16:06: Das klingt jetzt vielleicht an der ein oder anderen Stelle egoistisch, aber ich muss ja auch für meine Kinder da sein.

00:16:12: Und da bin ich mir meiner Pflicht durchaus bewusst.

00:16:16: Und diese Pflicht will ich auch erfüllen.

00:16:19: Aber auf der anderen Seite sollten andere Leute da sein.

00:16:25: Das ist nicht meine Aufgabe.

00:16:27: Und meiner Ansicht nach müssen wir uns... unbedingt an solchen Stellen bewusst machen, was ist unsere Aufgabe?

00:16:36: Welcher Pflicht können wir uns nicht entziehen und welcher Pflicht wollen wir uns zusätzlich stellen?

00:16:43: Wenn wir das für uns ausmachen und es da Leute gibt, die das machen wollen, ist das ja vollkommen fein.

00:16:52: Ich habe für mich beschlossen, dass meine Energie nicht mehr in solche Situationen und leider dann somit auch nicht in solche Menschen fließen kann.

00:17:03: Ja und leider sind das dann auch Leute, die mit mir verwandt sind.

00:17:09: Umso mehr schätze ich dann die Leute, die in den Situationen einfach da waren.

00:17:17: Da ging es nicht darum, dass sie besonders weise Worte gewählt haben.

00:17:21: Da ging es nicht darum, dass sie sich besonders häufig gemeldet haben oder was besonders Wirkungsvolles getan hätten, die waren einfach da und das hat mir so gut getan.

00:17:35: Mit diesen Menschen teile ich keinen Stammbaum, aber mit denen teile ich gerne mein Leben und hoffentlich auch für die nächsten Jahre und ich freue mich in solchen Momenten auch, wenn ich weiß, dass wir einfach zusammen unsere Freizeit verbringen können und ich wiederum irgendwann vielleicht etwas zurückgeben kann, von dem, was sie mir geben.

00:18:05: Ja, das war jetzt auf jeden Fall für mich eines der wichtigsten Takeaways aus meiner Krisensituation in Bezug auf Wer sind eigentlich die Menschen, die Familie bedeuten, wo verschwimmen die Grenzen zu Freunden?

00:18:27: Was bedeutet eigentlich Chosen Family?

00:18:30: Und ist es denn überhaupt wichtig, mit jemandem ernsthaft Blutsverwandt zu sein, den wir in unserem Leben einfach gerne sehen und wichtig finden?

00:18:42: Hin und wieder werde ich auch gefragt, ob ich es nicht vermisse, eine Mutter zu haben.

00:18:48: Ganz besonders, wenn es um Krisensituationen geht oder auch um Meilensteine, so was wie das erneute Mutterwerden, die Geburt ... meiner Kinder Geburtstage, eine Hochzeit oder auch eben in den nicht so schönen Momenten, wo man dann gerne mal in den Arm genommen wird und auch hören möchte, dass einfach alles wieder gut wird.

00:19:13: Und da muss ich sagen, ich bin sehr, sehr gerne für meine Kinder.

00:19:21: die Mutter, die ich vielleicht selbst nicht hatte und die Benchmark setze ich für mich persönlich da nicht am Fehlend meiner Mutter, sondern an der Liebe, die ich für meine Kinder empfinde und auch so glücklich darüber bin, sie empfinden zu dürfen.

00:19:40: Was auch immer meine Mutter vielleicht dazu bewegt hat, den Ausgang zu wählen, muss ich sagen, dass ich für mich meine eigene Entscheidung treffe, getroffen habe und glücklich über die Fähigkeit bin, mich mittlerweile abgrenzen zu können.

00:19:59: Das ist für mich auch ein richtiger Gewinn, den ich aus dieser Lebenserfahrung gezogen habe.

00:20:06: Das bedeutet allerdings nicht, dass es mir nicht wichtig wäre, Vorbilder zu haben, Menschen mit denen ich mich austauschen kann, die mich auch einfach mal kritisch hinterfragen, von denen ich eine offene und ehrliche Meinung bekommen kann.

00:20:21: auf die ich zählen kann, dass sie mir immer offen und ehrlich ihre Meinung sagen.

00:20:26: Und da hat es für mich ehrlich gesagt auch nichts mit Seniorität zu tun, denn ich erinnere mich so gerne an eine Situation mit einer wirklich sehr, sehr engen Freundin, die mir am Abend vor meiner Hochzeit noch die Frage gestellt hat, bist du dir sicher, dass du diesen Mann heiraten willst?

00:20:51: Und das muss man sich mal vorstellen, den Mut zu haben.

00:20:55: Der Braut, auf deren Hochzeit du am nächsten Tag Trauzeugen sein wirst.

00:21:01: Diese wirklich essentielle Frage zu stellen.

00:21:06: Und da hätte ja jetzt alles draus werden können.

00:21:10: Ein Riesenstreit.

00:21:11: Aber hey, nee, die hat sich das getraut.

00:21:15: Und die war am nächsten Tag trotzdem mit mir im Standesamt.

00:21:20: und hat diese Hochzeit bezeugt.

00:21:23: Wir sind heute noch so enge Freundinnen, denn diese Frau war auch für mich da, hat einfach zugehört, stand mir mit Rat und Tat zur Seite und offener und ehrlicher Meinung, auch als wir uns dann getrennt hatten.

00:21:40: Wiederum standen Leute aus meiner Familie, auch am Spielfeldrand, aber eher mit Kommentaren von der Seite.

00:21:50: Die hatten das wohl auch schon gesehen, dass die Beziehung nicht für immer und ewig halten wird, das aber dann eher im Nachgang kommentiert.

00:21:57: Ich meine, vielleicht kennt ihr das auch aus der einen oder anderen Ecke, wenn dann solche Kommentare kommen wie, das habe ich ja gleich gesagt.

00:22:06: Ich habe es ja gewusst, hätte ich dir auch gleich sagen können, die Beziehung wird nicht alt.

00:22:14: Diese Ehe wird nicht halten.

00:22:16: Ja, und was können wir mit solchen Kommentaren aus der Ecke?

00:22:21: unnützes Wissen anfangen?

00:22:23: Richtig, gar nichts.

00:22:25: Und umso dankbarer bin ich einfach für die Menschen, die so sind wie meine Trauzeugen, die einfach, egal wie unangenehm es danach werden könnte, einfach sagen, was los ist.

00:22:40: Denn das sind Leute, die sagen dann, Frau Keller, sorry, aber wollen Sie das nicht nochmal überdenken?

00:22:49: Oder, hey Vanessa, denkt da nochmal drüber nach, wo muss das nicht sein?

00:22:53: Oder, hey Mama, lasst das mal lieber.

00:22:57: Und das meine ich damit.

00:22:59: Ich lerne so gerne von all den Menschen, die ich in meinem Umfeld habe, denn auf die kann ich mich verlassen.

00:23:04: Beziehungsweise, ich weiß auf wen ich mich wann verlassen kann und weiß das auch einzuordnen.

00:23:10: Natürlich hat man nicht nur super, super ... close of friends, chosen family.

00:23:15: Aber man hat sie eben auch.

00:23:17: Und das macht mich superglücklich.

00:23:20: Ich habe natürlich auch ultra Respekt vor den Leuten, die die Zähne zusammen beißen und sagen, hey, das ist Familie.

00:23:29: Das hält zusammen wie Kid.

00:23:31: Wir sehen uns einmal im halben Jahr.

00:23:33: Das halte ich aus für meine Kinder, für mich selbst, für meine Eltern.

00:23:39: Ganz egal warum.

00:23:41: Davor habe ich wirklich Ganz, ganz großen Respekt, denn ihr geht auch einen unfassbar steinigen Weg.

00:23:48: Das habe ich einfach nicht geschafft und ausgehalten.

00:23:52: Ja, in diesem Sinne.

00:23:54: Was macht man denn gerne mit der Familie?

00:23:56: Kaffee trinken, Kuchen essen.

00:23:58: Darauf habe ich jetzt auch ultra Lust.

00:24:00: Ich gehe mir jetzt erstmal ein Stück Himbeerschnitte holen.

00:24:04: Lieb ich nämlich total.

00:24:06: Und da gehe ich am liebsten zum Bäcker meines Vertrauens.

00:24:09: Da mache ich mich jetzt auf den Weg, bevor es nichts mehr gibt.

00:24:12: Ich freue mich total, wenn ihr nächstes Mal wieder mit dabei seid.

00:24:15: Und bis dahin, folgt gerne rein auf Insta, lasst mir ein Abo da.

00:24:20: Und ich freue mich natürlich auch, wenn ihr den Podcast bewertet.

00:24:23: Und ansonsten bis nächste Woche.

00:24:26: Tschüss!

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